Polizisten bespuckt und gebissen: Teilnehmer von Corona-Demo in Dresden verurteilt!

Dresden - Kann man zufällig Polizisten mit Pfefferspray angreifen, beißen, bespucken und beschimpfen? Das wollte Marcel W. (45) dem Dresdner Amtsgericht weismachen. Doch als es dann gegen Geständnis eine geringere Strafe geben sollte, räumte er ein, dass es anders war.

Marcel W. (45) will zufällig bei einer Pandemie-Leugner-Demo mitgelaufen sein und Polizisten angegriffen haben.  © Benno Löffler

Ende 2021 kochten die Corona-Proteste hoch, überall schossen nicht angezeigte Demos aus dem Boden, zogen teils illegal durch die Städte.

Am 27. Dezember 2021 ließ die Schutzverordnung in Sachsen nur ortsfeste Kundgebungen mit höchstens zehn Teilnehmern zu. Trotzdem versammelten sich zwischen 250 und 400 Leute am Schillerplatz, zogen los und wurden in der Prellerstraße kurzzeitig gestoppt.

Als die Polizei aufgrund zu weniger Einsatzkräfte die Absperrkette öffnete, besprühte Marcel W. einen Polizisten, laut Anklage mit Pfefferspray.

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Gegen die anschließende Fixierung wehrte er sich, spuckte einem Polizisten ins Gesicht, biss einen weiteren Beamten in den Arm und belegte sie mit Kraftausdrücken.

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Marcel W. muss Geldstrafe zahlen

Vor Ort ging es in Gewahrsam.  © xcitepress

Aus Sicht des Arbeit suchenden Haustechnikers alles Zufall: "Ich war mit meiner Frau einkaufen. Als wir wieder rauskamen, kam da der Spaziergang vorbei."

Man sei nur mitgelaufen, um nach Hause zu kommen. Allerdings gab Marcel W. auf Nachfrage zu, dass er wusste, dass es sich um eine Demo handelte.

Dann habe die Polizei in der Prellerstraße gekesselt, es habe Gerangel gegeben, und Marcel W. zog das Pfefferspray: "Ich habe niemandem ins Gesicht gesprüht. Nur in die Luft, um mir Freiheit zu verschaffen."

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An Beschimpfungen, Bisse und Spuckerei will er sich nicht erinnern, hält es aber für möglich. Für das Angebot von sechs Monaten auf Bewährung gab er jedoch die komplette Anklage zu, muss dazu noch 200 Euro zahlen.

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