Pöbler vom Elbepark vor Gericht: "Dir müsste man den Kopf abhauen"
Dresden - Rüde und ohne jede Hemmung ging Matthias L. (35) auf Passanten am Elbepark in Dresden los. Auf der Anklagebank jammerte der Lackierer, alle hätten sich gegen ihn verschworen.
"Meine Art und Weise passt eben nicht ins Bild", lamentiert er. Die Amtsrichterin wies ihn zurecht - am Ende entschuldigte sich der Rüpel sogar bei seinen Opfern.
So stand Matthias am Supermarkt mit seinem Labrador. Eine 17-Jährige wollte den Bello streicheln. Matthias blaffte:
"Zeig' Deine Titten, dann darfst Du." Völlig verstört ging die junge Frau. Kurze Zeit später stellte ihr Stiefvater den Pöbler zur Rede. Dem drohte der Wüterich, ihm "in den Kopf zu schießen".
Als Matthias mitbekam, dass ein Mitarbeiter (46) des Supermarktes homosexuell ist, wurde der Lackierer ausfällig: "Drecksau. Dir müsste man den Kopf abhauen", zählte das Opfer auf.
Mehr noch: "Danach pöbelte er immer, wenn er mich im Laden sah, filmte mich sogar bei der Arbeit."
Angeklagter mit langem Strafregister
Nicht nur am Elbepark benahm sich Matthias daneben. Auch im angrenzenden Viertel, in dem er wohnt. Als ihn ein Nachbar (36) im Sommer erwischte, als er einen Böller zündete und tadelte, brüllte der Täter: "Verschwinde aus meinem Land!" Und verpasste seinem Opfer eine schallende Ohrfeige.
"Dabei gehe ich Konflikten aus dem Weg", versuchte Matthias im Prozess zu beschwichtigen. Die Richterin hielt ihm sofort sein Strafregister vor: acht Vorstrafen unter anderem wegen Beleidigung und Körperverletzung. "Erzählen Sie mir nix", tadelte sie.
Der Angeklagte lenkte ein, entschuldigte sich. Urteil: 3000 Euro Strafe. Zahlt Matthias nicht, muss er 100 Tage in den Knast.
Titelfoto: Steffen Füssel, Peter Schulze