Pleiten, Pech und Pannen: Vier Dealer-Dilettanten vor Gericht
Dresden - Naive Taten sind nicht automatisch straffrei. Das müssen derzeit drei Männer und eine Frau vorm Landgericht Dresden lernen. Das Quartett agierte als Helfer für Großdealer Ugur C. (25, muss vier Jahre Haft absitzen) aus der Dresdner Neustadt. Jetzt läuft der Prozess wegen Beihilfe.
Ugur nutzte Freundschaften schamlos aus. Der Angeklagte Mechatroniker Michael J. (24) sagte: "Er rief mich an, sagte, jemand habe ein Problem mit dem Auto. Ob ich helfen könnte."
Doch das Fahrzeug, das bei ihm vorfuhr, war nicht kaputt. Im Gegenteil: "Da waren Männer dabei, die Drogen aus der Karosse ausbauten und bei mir lagerten." Genauer gesagt: 80 Packungen Haschisch!
Max F. (24), der mal Polizist werden wollte, aber durch die Prüfung rasselte, versuchte über seinen alten Kumpel Ugur Geld zu verdienen und fungierte als Kurierfahrer.
Seine damalige Freundin Melinda F. (21) "fuhr gern mit Max' Auto", war deshalb oft dabei. Und der ebenfalls angeklagte Toni S. (25) fuhr mit, weil Ugur ihm im Gegenzug zu seinem kranken Vater chauffierte.
"Aber ich übernahm die Pakete nur, kontrollierte nie den Inhalt", sagte Max. Und so passierte es, dass sich der Trupp mal 25 Kilo Tee andrehen ließ oder Max 20 Kilo unverkäufliche, weil schimmelige Drogen bei sich lagern musste ...
Die Kammer stellte den Angeklagten, die inzwischen geregelter Arbeit nachgehen und keine Einträge im Strafregister haben, Bewährungen in Aussicht. Das Verfahren gegen "Mitfahrerin" Melinda stellten die Richter gleich gänzlich ein.
Titelfoto: Eric Münch