Dresden - Sein Name bedeutet "der Glückliche". Aber Felix B. (31) ist laut Anklage alles andere als ein Glücksbringer. Demnach hat der in Italien lebende Ghanaer mit seiner Familie eine miese Betrugsmasche durchgezogen. Love-Scamming!
Dabei bandeln die Täter im Netz mit ahnungslosen Menschen an, gaukeln die große Liebe vor, um die Opfer gnadenlos abzocken. So soll sich allein Felix 112.240 Euro eingesackt haben.
Damit der Schwindel funktioniert, heuerten die Liebesbetrüger sogar einen Voodoo-Priester an!
Nun ist Prozess am Amtsgericht Dresden.
Laut Anklage agierte Felix mit seiner Mutter und den Brüdern. Sie schrieben Opfer auf Dating-Plattformen oder anderweitig im Netz an, bauten Vertrauen auf, gaukelten die große Liebe vor, um sich dann Geld zu erschwindeln. So glaubten Männer, mit einer Frau zu kommunizieren.
Damen wurden oft von "amerikanischen Soldaten" kontaktiert. Auf diese Art bekam eine angebliche "Helen aus Las Vegas Geld zum Geburtstag" geschickt. Ein Holsteiner zahlte seiner "Zukünftigen" 15.000 Euro für Flüge zur Familie.
Eine Dresdnerin glaubte, mit 27.000 Euro einem amerikanischen Neurochirurgen zu helfen, der in Syrien arbeitete.
Prozess in Dresden: Bande hatte laut Anklage eigens Voodoo-Priester engagiert
Was keines der zwölf Opfer wusste: Die gesamte Kohle ging auf Konten, die Felix extra für den Betrug eröffnet hatte. Laut Anklage hatte die Bande eigens einen Voodoo-Priester engagiert, um bei den Taten "für die erforderliche Spiritualität zu sorgen"!
Die sächsische Polizei stöberte den mutmaßlichen Betrüger schließlich in Vicenza/Italien auf.
Das Gericht stellte Felix bei einem Geständnis eine Haftstrafe zwischen drei und dreieinhalb Jahren in Aussicht. Darüber will er nun bis zum nächsten Prozesstag nachdenken. Vermutlich holt er sich noch "spirituellen Beistand".
Übrigens: Der Voodoo-Priester ist - vorerst - nicht als Zeuge geladen ...