"Nu, da war ich dabei": Mordprozess auf der Zielgeraden
Dresden - Das Mord-Komplott von Großenhain: Stefanie W. (32) und ihre drei Komplizen (29, 51, 52) sollen ihren Noch-Ehemann Dirk W. (†37) getötet haben. Seit Mai wird am Landgericht Dresden gegen die mutmaßlichen Täter verhandelt.
Jetzt ist der Prozess auf der Zielgeraden. Demnächst sollen die Plädoyers gehalten und das Urteil gesprochen werden.
Zum Abschluss der Beweisaufnahme sprachen jetzt die psychiatrischen Gutachter. Sie hatten zu prüfen, ob bei den vier Angeklagten seelische Krankheiten vorliegen, die sie zu dieser grausamen Tat veranlasst haben könnten.
Immerhin sollen die mutmaßlichen Täter laut Anklage im Juni 2020 mehrfach zu dem in den Wald verschleppten Opfer gefahren sein. Immer wieder wurde Dirk traktiert, letztlich gar gesteinigt. Sein Todeskampf dauerte Tage.
Motiv sollen ein drohender Sorgerechtsstreit und 17.000 Euro Sterbegeldversicherung gewesen sein.
Die Ärzte bescheinigten allen Angeklagten volle Schuldfähigkeit. Damit droht ihnen lebenslange Haft, wenn das Gericht von ihrer Schuld durch Zeugenaussagen und vorgelegte Beweise überzeugt ist.
Denn drei Angeklagte schwiegen bisher, einer brach sein Geständnis ab.
Aber zumindest Anke F. (51) könnte sich verplappert haben. Im Prozess sagte die Polizistin, die Anke F. damals zum Haftrichter brachte, aus. Bei der Gelegenheit brachte sie den Juristen auf den neuesten Ermittlungsstand.
Demnach war der Mordplan in Ankes Wohnung ausgeheckt worden. Da platzte es aus der Beschuldigten heraus: "Nu, da war ich dabei", sagte sie, schwieg ab da wieder eisern.
Titelfoto: Thomas Türpe