Nach Dynamo-Ausschreitungen: Vier Krawallos zeigen Reue vor Gericht

Dresden - Vier Männer, die im Leben stehen. Sie spielen Fußball im Verein, trainieren selber Mannschaften, gehen arbeiten, erziehen Kinder. Ausgerechnet diese Herren beteiligten sich aber massiv an der Aufstiegsrandale vorm Dynamo-Stadion im Mai 2021. Am heutigen Montag bekamen sie die Quittung am Amtsgericht Dresden.

Nach den Ausschreitungen rund um den Aufstieg von Dynamo Dresden im Mai 2021 standen nun vier weitere Krawallos vor dem Dresdner Amtsgericht.
Nach den Ausschreitungen rund um den Aufstieg von Dynamo Dresden im Mai 2021 standen nun vier weitere Krawallos vor dem Dresdner Amtsgericht.  © Imago / Jan Huebner

Gut 500 Chaoten gingen damals auf die Polizei los. Dynamo stieg an dem Tag auf. Aber ob der Corona-Verordnungen konnten die Fans nicht ins Stadion. Die Wut entlud sich davor.

Steine, Flaschen und Pyros flogen, Barrikaden brannten. Über 180 Polizisten wurden verletzt und 30 Dienstfahrzeuge demoliert. Die "Soko Hauptallee" fahndete öffentlich nach mehr als 100 Randalierern.

Auf den Plakaten erkannten sich Roman H. (35), Marco A. (36) und Franz G. (23) wieder, die drei meldeten sich kleinlaut bei der Polizei. Allein Marco hatte 30 Geschosse (Flaschen und Steine) Richtung Polizei geworfen. "Das war totale Scheiße", erklärte er reuig im Gericht.

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Auch Roman hockte zusammengesunken auf der Anklagebank: "Ich habe Angst, dafür in den Knast zu gehen. Ich wollte doch nur feiern. Aber die Stimmung kippte." Franz nickte: "Wir sind einfach mitgelaufen."

Da hakte der Richter ein: "Genau das ist das Problem", so der Jurist. "Sie sind keine Berufs-Hooligans. Aber Sie haben sich von denen mitreißen lassen!"

Marco A. (36, l.) warf geradezu im Minutentakt Steine in Richtung Polizei. Roman H. (35, r.) hampelte nicht nur aggressiv vor den Beamten herum, er warf auch zahlreiche Steine auf sie. Am Ende zeigte er sogar seinen blanken Hintern in die Kamera.
Marco A. (36, l.) warf geradezu im Minutentakt Steine in Richtung Polizei. Roman H. (35, r.) hampelte nicht nur aggressiv vor den Beamten herum, er warf auch zahlreiche Steine auf sie. Am Ende zeigte er sogar seinen blanken Hintern in die Kamera.  © Polizei (2)

Dynamo-Randalierer bekommen Bewährungsstrafen

Franz G. (23, l.) warf unter anderem eine Flasche, die das Visier eines Polizeihelmes traf. Maximilian B. (22, r.) versteckte sich im Gericht unter einer Jacke. Bei der Randale im Mai 2021 war er ganz vorn dabei und warf 18 Geschosse in Richtung Polizei.
Franz G. (23, l.) warf unter anderem eine Flasche, die das Visier eines Polizeihelmes traf. Maximilian B. (22, r.) versteckte sich im Gericht unter einer Jacke. Bei der Randale im Mai 2021 war er ganz vorn dabei und warf 18 Geschosse in Richtung Polizei.  © Polizei und Simone Lauritz

Alle drei bekamen Bewährung. Damit ist die Sache jedoch nicht erledigt. "Der Freistaat wird sich jeden Cent, den der Einsatz und seine Folgen kosteten, auch bei Ihnen zurückholen", kündigte der Richter den Verurteilten an.

Auch Maximilian B. (22) wurde als Randalierer ermittelt. Er saß gar vier Monate in U-Haft. "Ich kann nur hoffen, dass durch mich kein Polizist zu Schaden kam", entschuldigte sich der Fußballer, der in der Stadtliga kickt.

"Ich muss was ändern und bat Dynamo um ein Stadionverbot", so der Lagerist. Das gilt nun bis Juli 2025. Bundesweit. Für die 1. bis 4. Liga. Zusätzlich bekam er am Montag zwei Jahre Haft aufgebrummt. Auch die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

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Noch in dieser Woche steht ein weiterer Krawallo vor Gericht. Weitere werden folgen. Dynamo Dresden ist derweil wieder abgestiegen und dümpelt im Tabellenmittelfeld der 3. Liga...

Titelfoto: Imago / Jan Huebner

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