Mutter wandert mit Tochter nach Kanada aus, Vater weiß von nichts: Staatsanwaltschaft ermittelt
Dresden - Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt derzeit gegen eine Mutter (34), die absichtlich ihre Tochter (6) dem Kindsvater entziehen soll.
Laut Mitteilung soll die Beschuldigte mit ihrer Tochter mittlerweile in Kanada leben. Mit dem Kindsvater besteht ein geteiltes Sorgerecht, wobei dieser ein Umgangsrecht von einem Tag pro Woche und an jedem zweiten Wochenende zusteht.
Der 34-Jährigen wird vorgeworfen, spätestens seit dem 27. April 2021 gemeinsam mit ihrem Ehemann die Ausreise nach Kanada geplant zu haben. Ihre Tochter wollte sie angeblich ohne Zustimmung des Vaters mitnehmen.
Dem Vater der Sechsjährigen habe sie erzählt, mit dem Kind vom 28. Dezember 2022 bis 21. Januar 2023 nach Kanada in den Urlaub fliegen zu wollen - und das, obwohl sie bereits vorhatte, mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann in Kanada zu bleiben.
Weil er keine Ahnung von der Auswanderung hatte, habe der Kindsvater der Reise nach Kanada zugestimmt. In Kanada soll die Mutter, wie von vornherein beabsichtigt, ihre Tochter ab dem 9. Januar 2023 in die Schule geschickt haben.
Dem Kindsvater habe sie jedoch versprochen, die Tochter am 21. Januar 2023 in Deutschland an ihn übergeben zu wollen. Nur einen Tag davor soll die Deutsche den Vater der Tochter über ihren Anwalt informiert haben, dass sie schwer erkrankt und nicht reisefähig sei, sodass die Rückreise nach Deutschland nicht realisiert werden könne.
Bis heute ist die Mutter mit ihrer Tochter und ihrem Mann in Kanada geblieben.
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat beim Amtsgericht Dresden beantragt, gegen die 34-Jährige eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung zu verhängen.
Die Deutsche ist nicht vorbestraft und schweigt zu den Vorwürfen.
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