Mumifizierte Leiche von Freital: Das Opfer wurde erwürgt
Dresden - Im Prozess am Landgericht Dresden um die mumifizierte Leiche von Freital (TAG24 berichtete) sagten jetzt Gutachter aus. Roberto M. (39) soll seine Lebensgefährtin Anne W. (†37) getötet haben. Die grausam zugerichtete Tote lag wochenlang in ihrem Bett.
Roberto, der bei Anne in der Bergstraße wohnte, war offenbar massiv gewalttätig. Immer wieder riefen Nachbarn die Polizei. Doch sie zeigte ihn nicht an. Obwohl ihre Verletzungen sichtbar waren, er schon im Knast saß, er polizeibekannt war und sein Bewährungshelfer seiner kaum habhaft wurde, kam er nie in U-Haft.
Nur Anfang Januar 2020, als Anne mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus kam, Roberto dort auf einen Pfleger losging, in der Klinik randalierte, kam er kurz in Gewahrsam. Mehr passierte nicht.
Ende Januar 2020 traktierte Roberto die Altenpflegerin so sehr, dass sie starb. Vier Wochen später rückte ein Spezialkommando an. Doch für Anne kam jede Rettung zu spät. Die Fahnder entdeckten ihre fast komplett mumifizierte Leiche im Bett.
Roberto M. schweigt im Prozess, der seit November läuft. Der Gerichtsmediziner sagte, dass Anne eindeutig erwürgt wurde. Und: Der Täter muss ihr noch gegen den Kopf getreten haben. Selbst diese Attacke wäre tödlich gewesen.
Eine mögliche Schuldunfähigkeit wegen einer Alkoholisierung des Angeklagten schloss ein weiterer Gutachter aus. Das Urteil soll noch im Januar fallen.
Titelfoto: Montage: Holm Helis (2)