Mordkomplott von Großenhain: Schwägerin des Opfers gab den entscheidenden Tipp
Dresden - Im Prozess um das Mord-Komplott von Großenhain sagen im Landgericht Dresden derzeit Zeugen aus. So auch Raphaela J. (26), die Schwägerin des Opfers Dirk W. (†37). Weil sie einen Suchaufruf im Internet startete, wurde dessen Leiche gefunden.
Laut Anklage hatte Reinigungskraft Stefanie W. (32) mit drei mitangeklagten Kumpanen (29, 52, 51) ihren Ehemann Dirk im Juni 2020 ermordet.
Das Opfer wurde in den Wald bei Großenhain verschleppt. Mit den Worten: "Der muss weg!", habe Stefanie die anderen aufgestachelt.
Tagelang wurde das Opfer gequält, bis es starb. Den Leichnam fand die Polizei sieben Tage nach dem Verschwinden. Die Mutter von Dirk hatte eine Vermisstenanzeige erstattet.
"Aber die Polizei sagte, sie könne nichts machen. Er sei erwachsen, könnte in den Urlaub gefahren sein", so Raphaela J., die dann bei Facebook suchte und Zettel in Großenhain verteilte.
Kurz darauf meldete sich eine Frau bei ihr: "Sie hatte Tage zuvor beobachtet, wie am Rahmenparkplatz zwei Männer und eine Frau einen Mann in einen grünen Kombi schubsten. Sie hatte aber angenommen, der Mann sei betrunken."
"Ich habe Scheiße gebaut. Ich habe Dirk umgebracht", soll die Schwarze Witwe gesagt haben
Diese Info gab die Lehrerin umgehend der Polizei, die daraufhin Stefanie (die einen grünen Opel-Kombi fuhr) und ihre Freunde befragte. Schnell "knickte" einer der Angeklagten ein und gestand.
Die Leiche von Dirk W. wurde gefunden, die mutmaßlichen Täter kamen in U-Haft.
Aus späteren Gesprächen mit Familie und Angehörigen zitierte Lehrerin Raphaela J. Sätze, die Stefanie zur Tatzeit anderen gegenüber geäußert haben soll: "Der kommt nicht mehr", oder: "Ich habe Scheiße gebaut. Ich habe Dirk umgebracht."
Zwar hatte sie Dirks Mutter bei der Vermisstenanzeige begleitet, habe aber gleichzeitig gesagt: "Ich habe keine Lust, zur Polizei zu gehen, weil es keinen Sinn mehr macht."
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf & privat