Mordkomplott von Großenhain: Höchststrafen für die "schwarze Witwe" und ihre Komplizen?

Dresden/Großenhain - Das Mordkomplott von Großenhain: Stefanie W. (33) und ihre drei Komplizen (30, 52, 52) sollen ihren Noch-Ehemann Dirk W. (†37) getötet haben. Seit acht Monaten wird am zuständigen Landgericht Dresden wegen Mordes verhandelt. Jetzt hat der Staatsanwalt plädiert und forderte Höchststrafen.

Der Staatsanwalt sah in Stefanie W. (33) sämtliche Mordmerkmale (besondere Grausamkeit, Habgier, niedere Beweggründe, Heimtücke) verwirklicht.
Der Staatsanwalt sah in Stefanie W. (33) sämtliche Mordmerkmale (besondere Grausamkeit, Habgier, niedere Beweggründe, Heimtücke) verwirklicht.  © Ove Landgraf

Wie berichtet, wollte Stefanie ihren Noch-Gatten Dirk loswerden, um seinem Sorgerechtsstreit zu entgehen und die Sterbegeldversicherung (17.000 Euro) zu kassieren.

Laut Anklage verschleppte sie deshalb zusammen mit Stefan B. (30), Andreas R. (52) und Anke F. (52) den Ehemann im Juni 2020 in ein Waldstück bei Großenhain. Dort wurde Dirk immer wieder traktiert, letztlich gar gesteinigt.

Sein Todeskampf dauerte Tage.

Kinder begrapscht und missbraucht: Marcel lernte seine Opfer bei Snapchat kennen
Gerichtsprozesse Dresden Kinder begrapscht und missbraucht: Marcel lernte seine Opfer bei Snapchat kennen

Für den Staatsanwalt war Stefanie die treibende Kraft in dem Mordkomplott, die alle anderen manipulierte. Bei ihr sah der Jurist sämtliche Mordmerkmale (besondere Grausamkeit, Habgier, niedere Beweggründe, Heimtücke) verwirklicht.

Dafür soll sie nicht nur lebenslänglich hinter Gitter. Außerdem soll zudem die Schwere der Schuld festgestellt werden, was eine vorzeitige Entlassung der mehrfachen Mutter unmöglich macht.

Auch Andreas R. (52) soll lebenslänglich hinter Gitter wandern.
Auch Andreas R. (52) soll lebenslänglich hinter Gitter wandern.  © Thomas Türpe
Für Stefan B. (30) forderte der Staatsanwalt 14 Jahre und zehn Monate Haft.
Für Stefan B. (30) forderte der Staatsanwalt 14 Jahre und zehn Monate Haft.  © Thomas Türpe
Anke F. (52) soll wegen Menschenraubes und Mord durch Unterlassung verurteilt werden.
Anke F. (52) soll wegen Menschenraubes und Mord durch Unterlassung verurteilt werden.  © Thomas Türpe

Auch auf Andreas R. wartet eine lebenslange Haftstrafe

Dirk W. (†37) wurde in einem Waldstück bei Priestewitz totgeprügelt.
Dirk W. (†37) wurde in einem Waldstück bei Priestewitz totgeprügelt.  © privat

Ebenfalls lebenslänglich wegen Mordes soll Andreas R. hinter Gitter wandern, auch bei ihm soll die Schwere der Schuld festgestellt werden.

Für Stefan B. forderte der Staatsanwalt 14 Jahre und zehn Monate Haft.

Anke F. war nach Überzeugung des Staatsanwaltes bei der Verschleppung dabei. Später habe sie jeweils gewusst, wann die Mittäter wieder in den Wald fuhren, um das Opfer zu Tode zu quälen.

Nach anderthalb Jahren: Todesfahrer von Königstein angeklagt
Gerichtsprozesse Dresden Nach anderthalb Jahren: Todesfahrer von Königstein angeklagt

Deshalb soll diese Angeklagte wegen Menschenraubes und Mord durch Unterlassung verurteilt werden.

Nun stehen noch die Plädoyers der Anwältin der Familie von Dirk W. sowie die Anträge der Verteidiger aus. Urteil folgt.

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf & privat

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: