Mord von Großenhain: Lockte die "Schwarze Witwe" das Opfer in den Tod?

Dresden - Der grausame Tod von Dirk W. (†37) aus Großenhain hat ein juristisches Nachspiel. Ab Mittwoch verhandelt die Schwurgerichtskammer im Landgericht Dresden gegen seine vier mutmaßlichen Mörder.

Trio Infernale? Stefan B. (29), Stefanie W (32, "schwarze Witwe") und Andreas R. (52, v.l.) müssen sich ab Mittwoch vor Gericht verantworten.
Trio Infernale? Stefan B. (29), Stefanie W (32, "schwarze Witwe") und Andreas R. (52, v.l.) müssen sich ab Mittwoch vor Gericht verantworten.  © Facebook/privat

Angeklagt sind die Ehefrau des Opfers, Stefanie W. (32) und deren Kumpane Andreas R. (52), Stefan B. (29) und Anke F. (51).

Der Staatsanwalt trug die grausamen Details in der Anklage zusammen: Demnach lebte das Paar getrennt, wollte Stefanie ihren Mann loswerden, um 17.000 Euro aus der Sterbeversicherung zu kassieren.

Am Abend des 13. Juni 2020 soll die "schwarze Witwe" zusammen mit Andreas R. (51), Stefan B. (28) und Anke F. (51) in Großenhain Dirk in ihren Opel gelockt haben.

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Die Entführer fuhren mit ihrem Opfer in den Wald bei Priestewitz. Dort schlugen laut Anklage Stefan und Andreas mit einem Tischbein auf den jungen Vater ein, bis der Knüppel zerbrach. Schwerstverletzt wurde Dirk zurückgelassen.

Noch bis 16. Juni sollen Stefanie, Andreas und Stefan immer wieder zum Tatort zurückgekehrt sein. Das Opfer wurde getreten, am Ende regelrecht gesteinigt!

Dirk W. starb qualvoll an zahlreichen Verletzungen. Den geschundenen Leichnam fand die Polizei am 19. Juni. Am selben Tag wurden die mutmaßlichen Täter ermittelt, sitzen seither in U-Haft.

Mordopfer Dirk W. (†37)
Mordopfer Dirk W. (†37)  © Facebook/privat
Am Rahmenplatz in Großenhain war das Mordopfer zuletzt lebend gesehen worden.
Am Rahmenplatz in Großenhain war das Mordopfer zuletzt lebend gesehen worden.  © Norbert Neumann

Um den Mord, jeden einzelnen Tatbeitrag der Angeklagten und die genauen Motive zu klären, hat die Kammer zahlreiche Zeugen geladen. Vorerst sind 19 Prozesstage geplant, bis Mitte Juli ein Urteil fallen soll.

Titelfoto: Bildmontage: Facebook/privat, Norbert Neumann

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