Mord-Komplott: Ehemann brutal gefoltert, Sohn von Mittäterin muss alles mit ansehen
Dresden - Prozessauftakt um das Mord-Komplott von Großenhain. Seit Mittwoch verhandelt das Landgericht Dresden gegen Stefanie W. (32) und deren Kumpanen Andreas R. (52), Stefan B. (29) und Anke F. (51). Sie sollen Dirk W. (†37), den Ehemann von Stefanie, getötet haben.
Laut Anklage wollte Reinigungskraft Stefanie ihren Mann loswerden, um 17.000 Euro aus der Sterbeversicherung zu kassieren. Außerdem wollte sie einen Sorgerechtsstreit um den gemeinsamen Sohn nach der Trennung umgehen. Mit den Worten "der muss weg" habe sie die anderen aufgestachelt.
Am Abend des 13. Juni 2020 lockte die "Schwarze Witwe" ihren Mann auf den Parkplatz am Rahmenplatz in Großenhain. Angeblich wollte sie etwas wegen des gemeinsamen Sohnes klären.
Doch dort wartete die Bande, zerrte ihn in den Opel von Stefanie, fuhr mit ihm in ein Waldstück bei Priestewitz. Laut Anklage schlugen dort EU-Rentner Stefan und der Arbeitslose Andreas auf das Opfer ein. Dabei kam ein Tischbein zum Einsatz, bis der Knüppel zerbrach.
Schwerst verletzt wurde Dirk zurückgelassen.
Sohn des Ermordeten sah alles mit an
Im Auto, so der Staatsanwalt, saß die ganze Zeit auch der geistig behinderte Sohn von Anke, der das alles mit ansehen musste!
Noch bis 16. Juni sollen Stefanie, Andreas und Stefan immer wieder zum Tatort zurückgekehrt sein.
Das Opfer wurde von den Männern getreten, am Ende regelrecht gesteinigt! Dabei nutzen die Männer Steine, wovon einer mindestens 50 Kilogramm wog.
Stefanie selbst rammte ihrem Mann einen spitzen Gegenstand in den Hals. Dirk W. starb qualvoll an zahlreichen Verletzungen.
Den geschundenen Leichnam fand die Polizei am 19. Juni. Seither sitzen die mutmaßlichen Täter in U-Haft.
Tatverdächtige schweigen, 19 Prozesstage angesetzt
Am Prozess nehmen auch die Mutter und der Halbbruder des Opfers als Nebenkläger teil. Stefanie sitzt also ihrer Ex-Schwiegermutter im Saal genau gegenüber, vermeidet aber bisher den Blickkontakt.
Alle vier Angeklagten wollen sich bisher zur Tat nicht äußern. Folglich müssen zahlreiche Zeugen und Sachverständige gehört werden. Bislang hat die Kammer 19 Prozesstage geplant. Ein Urteil fällt nicht vor Juli.
Titelfoto: Montage: privat, Ove Landgraf