Mit Rollator auf Diebestour, dann Prozess geschwänzt: Richter lässt Angeklagte vorführen

Dresden - Sie war mit dem Rollator ganz flott unterwegs. Angela S. (60) ging laut Anklage so auf Diebestour durch Dresden. Sie versteckte geklaute Beute in der Gehhilfe. Allerdings wurde sie oft erwischt.

Im Rollstuhl wurde Angela S. (60) zum Prozess ins Amtsgericht gebracht. Dort setzte es eine Haftstrafe.
Im Rollstuhl wurde Angela S. (60) zum Prozess ins Amtsgericht gebracht. Dort setzte es eine Haftstrafe.  © privat

Zum Prozess im Amtsgericht Dresden erschien Angela bisher nie. Nun ließ sie der Richter holen und es setzte eine Haftstrafe!

Zwei Jacken in die Tasche am Rollator gestopft, einen Pullover übers Gefährt gelegt - so schob Angela S. seinerzeit aus einem Modegeschäft im ElbePark mit ihrer Beute (300 Euro) davon.

"Ich bin mit einer Kollegin hinterher, aber sie war ganz schön fix, blieb nicht stehen", so eine Verkäuferin, die der Diebin nachsetzte, sie am Rollator festhielt.

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Doch Angela behauptete nicht nur: "Meine Schwester hat die Quittung", sondern zerrte auch noch am Gerät und verletzte so die Verkäuferin.

Nicht der erste Diebstahl für die mehrfach einschlägig Vorbestrafte. Laut Anklage klaute sie in diversen Supermärkten auch Lebensmittel.

Diebin schwänzte immer wieder Verhandlungen - bis jetzt

Das alles war bereits 2016. Zu Prozessen aber meldete sich Angela krank, war angeblich nicht verhandlungsfähig.

Am Dienstag reichte es dem Richter. Er ließ die Dame, die im Betreuten Wohnen lebt, von Sanitätern bringen - im Rollstuhl. Angela schwieg eisern.

Genutzt hat es nichts: neun Monate Haft. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: privat

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