Mit Kackfahne durch Dresden gezogen: Staatsanwaltschaft geht gegen Januar-Demonstrant vor

Dresden - Teure Sch...! Am 21. Januar hatten Neonazis zu einer Demonstration durch die Dresdner Innenstadt aufgerufen, um gegen die weggeschliffene Gedenkschrift am Altmarkt zu protestieren.

Einer der Demonstranten vom 21. Januar muss sich vor Gericht verantworten.
Einer der Demonstranten vom 21. Januar muss sich vor Gericht verantworten.  © Eric Hofmann

Mit dabei war auch Jörg B. (54) mit einer offenbar selbst gebastelten Fahne. Die soll ihn nun 1200 Euro kosten.

Fast wäre er damit durchgekommen: 11 Uhr wurde die Kundgebung eröffnet, diverse Rechtsextremisten hielten ihre Reden.

Im Publikum auch Jörg mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne, in der Mitte allerdings ein dampfender Kackhaufen mit Gesicht.

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Damit zog er über die Wilsdruffer Straße, Theaterplatz, Terrassenufer und dann über den Neumarkt. Genau dort fiel es der Polizei gegen 12.20 Uhr auf, Beamte stellten die Flagge sicher.

"Er soll bewusst und öffentlich wahrnehmbar eine durch ihn erstellte Fahne der Bundesrepublik Deutschland bei sich geführt haben, auf welcher in Flammen stehende Exkremente abgebildet waren", begründet Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (49).

Jörg B. (54) zog mit einer Deutschlandfahne, auf der ein Kackhaufen abgebildet war, durch die Dresdner Innenstadt.
Jörg B. (54) zog mit einer Deutschlandfahne, auf der ein Kackhaufen abgebildet war, durch die Dresdner Innenstadt.  © Eric Hofmann

Selbst gebastelte Kackfahne könnte Demonstrant Jörg B. teuer zu stehen kommen

"Den hierdurch entstehenden Eindruck der Nichtachtung des Staates und seiner Symbole durch seine Person soll der Beschuldigte zumindest billigend in Kauf genommen haben", so Schmidt. Ergebnis: Die Staatsanwaltschaft beantrage einen Strafbefehl gegen den bislang nicht Vorbestraften.

Wird dieser rechtskräftig, muss er 30 Tagessätze zu je 40 Euro zahlen.

Titelfoto: Eric Hofmann

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