2,9 Millionen Euro! Ist dieser Autoverkäufer ein Steuerbetrüger?
Dresden - Mafia-Boss Al Capone wurde seinerzeit letztlich wegen Steuerhinterziehungen dingfest gemacht. Selbiges versucht die sächsische Justiz jetzt mit dem Moldawier Vladimir L. (38).
Während die Ermittlungen gegen ihn wegen schwunghaften Handels mit Schrottautos noch laufen, wird am Landgericht Dresden gegen ihn schon wegen Steuerhinterziehungen von 2,9 Millionen Euro verhandelt.
Im Juni 2020 seilten sich Fahnder aus dem Heli über seinem Firmengelände an der Hamburger Straße ab. Großrazzia im Firmengeflecht von Vladimir L., der seitdem in U-Haft sitzt.
Vorwurf: In Amerika gekaufte Schrottautos wurden im Baltikum aufgemotzt, hier als neuwertige Nobelkarren verkauft. Drahtzieher soll Vladimir L. gewesen sein, der so 652 Wagen veräußerte. Bei diesen Verkäufen waren laut Anklage 2,9 Millionen Euro Steuern fällig, die nie gezahlt wurden.
Stattdessen flossen die Gelder in Grundstücke oder als Schenkung an die Mitangeklagte, Gattin Cristina A. (30). In die Häuser investierte Vladimir, es entstanden Bordelle.
Die Verteidiger forderten die Aussetzung des Prozesses. Der Anklage lägen keine genauen Beweise zugrunde. Tatsächlich fußt sie auf Ergebnissen der Betrugsermittlungen um die Schrottautos. Doch die Ermittlungen dauern immer noch an!
Ob der Prozess wegen Steuerhinterziehungen trotzdem weitergeht, soll nun das Gericht entscheiden.
Titelfoto: Franz Maler