Messer-Attacke in der Friedrichstadt: Hat sie den Liebhaber aus Notwehr niedergestochen?
Dresden - Attacke in der Dresdner Friedrichstadt: Andrea N. (39) soll in ihrer Wohnung auf ihren Lover (38) mit einem Messer losgegangen sein. Nun ist Prozess am Amtsgericht in Dresden. Doch so einfach liegt der Fall wohl nicht.
Laut Anklage stach die Tourismusfachwirtin vor mehr als drei Jahren den Mann mit einem Küchenmesser in seine linke Brust.
Die sofortige Not-OP im benachbarten Krankenhaus rettete ihm offenbar das Leben.
Zum Vorwurf schwieg die sichtlich angeschlagene Angeklagte.
Immer wieder musste der Prozess unterbrochen werden, weil sie sich übergeben musste.
Freundin überzeugt: "Andrea hat sich nur gewehrt"
Das Opfer kam gar nicht erst zur Aussage. Also hörte sich die Richterin eine Freundin (40) von Andrea an.
Die hatte sie kurz nach dem Vorfall angerufen. "Sie war völlig aufgelöst, sagte immer, sie habe zugestochen und es nicht gewollt."
Die Freundin berichtete, dass Andrea und der Mann keine feste Beziehung hatten, er aber eine wollte. Dabei war er so massiv, dass Andrea ihn am Telefon sogar blockierte.
An dem Tag kam er unangemeldet zu ihr, ließ sich nicht abweisen. "Er hat sich vor sie gestellt, sie provoziert und gesagt 'Na los, stech doch zu!'", so die Freundin, die fest davon überzeugt ist: "Andrea hat sich nur gewehrt."
Urteil folgt.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze