Messer-Angriff auf dem Albertplatz: Rätsel um den Angeklagten, Opfer abgehauen
Dresden - Dieser Prozess gibt Rätsel auf. Und die beginnen schon beim Namen des Angeklagten.
Denn Elias S. (25), der sich seit Freitag wegen gefährlicher Körperverletzung und Drogenhandels vor dem Dresdner Amtsgericht verantworten muss, heißt gar nicht so, sondern Mohammed.
Er kommt auch nicht aus Libyen, sondern aus Tunesien. Und ob er mit einer Italienerin verheiratet ist, wie es laut Staatsanwaltschaft in dem Asylantrag unter dem falschen Namen steht, ist ebenfalls unklar. Elias bzw. Mohammed bestreitet das.
Nicht nur zur Person stellen sich viele Fragen, sondern auch zu den Geschehnissen auf dem Albertplatz im Juni 2021, wegen denen Mohammed unter anderem vor Gericht steht.
Laut Anklage soll der 25-Jährige dort einen Mann mit dem Messer angegriffen, dreimal zugestochen und sein Opfer schwer verletzt haben.
Während der Angeklagte zu den Vorwürfen schweigt, kann sein Opfer nicht befragt werden. Denn das hat sich kurz vor der Abschiebung aus dem Staub gemacht. Aufenthaltsort: unbekannt.
Rastete der Angeklagte aus, gab es noch mehr Beteiligte? Viele offene Fragen
Und so gab nur eine als Zeugin geladene Polizistin wieder, was das Opfer in der Tatnacht im Krankenhaus ausgesagt hatte.
Dessen Version besagt, dass Mohammed ausgerastet sei und ihn plötzlich angegriffen habe. Einen Grund nannte er nicht. Zeugen berichten wiederum von einer größeren Personengruppe, bei der es erst Fünf gegen Fünf Wortwechsel und Schubsereien gegeben habe, ehe es zu dem Messerangriff kam.
Auch Pfefferspray könnte im Spiel gewesen sein. Für den Richter gibt es also einiges zu klären. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Montage: Ove Landgraf