Dresden - Der heroinabhängige Mario H. (27) hat schon einige Schandtaten auf dem Kerbholz, doch Unehrlichkeit kann man ihm nicht vorwerfen: Als er nach einem Tankstellenüberfall verhaftet wurde, erfuhr er, dass für einen anderen seiner Raubzüge bereits ein anderer in U-Haft saß.

Prompt gestand er als Zeuge, verschaffte dem anderen so einen Freispruch. Am Mittwoch nun ging es um seine eigenen Überfälle.

Marios Drogenkarriere ging früh los und endete Anfang 20 bei Heroin: "Wenn ich Geld habe, konsumiere ich fünf bis sechs Kugeln am Tag", sagt er.

Eine Kugel sind 0,4 Gramm und kostet 20 Euro. So war trotz Arbeit als Telefonist Marios Konto schon nach den ersten Wochen leer. Mit Ladendiebstählen und Tankstellenüberfällen versuchte er, Geld für seinen Konsum zu beschaffen.

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So überfiel er am 22. März 2022 die "Shell"-Tanke in der Löbtauer Straße, kannte sich da auch ein wenig aus, da er selbst als Kassierer in einer anderen Shell gearbeitet hatte.

"Ich habe auf einem Parkplatz gewartet, bis die Luft rein war", sagt er. "Dann habe ich mir wegen der Kameras einen Karton vor das Gesicht halten."

Dieser wurde Silvio Z. (49) zum Verhängnis, denn eben jenen Karton hatte er zum Einkaufen genutzt und so fanden die Ermittler dort seine DNA.

Detailreich schildert Mario H, wie der Kassierer ihm erst nur ein paar Fünfer herausrückt, er ihn daraufhin mit dem Druckluftrevolver bedroht, nicht den Helden zu spielen.

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Auch die beiden Überfälle auf die "Jet"-Tanke in der Löbtauer Straße am 15. Februar und 11. März 2023 gesteht er. Eigentlich wollte er wieder zur Shell, aber die war wegen Umbauarbeiten geschlossen. Beim letzten Überfall wurde er kurz nach der Tat von Polizisten geschnappt.

Der Prozess wird fortgesetzt.