Matratzen-Zündler wollte seiner Ex Mordversuch anhängen: Urteil steht fest
Dresden - Sechs Jahre und zehn Monate Knast lautet das Urteil für den Matratzen-Zündler von Striesen. Um das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter zu bekommen, ersann Chokri A. (26) einen monströsen Plan: Er fesselte sich ans Bett, zündete es an und behauptete nach seiner Rettung, seine Ex, Nancy S. (20), habe ihn ermorden wollen.
"Sie sind klug", konstatierte die Richterin. "Aber nicht klug genug, um jemanden die Schuld in die Schuhe zu schieben!"
Das war passiert: Im November 2023 brannte es im Wohnhaus an der Gabelsbergerstraße (20 Mieter) lichterloh. Schreiend stand Chokri auf dem Balkon, am Handgelenk ein Bettgestell, an das er gefesselt war.
Er erlitt Brandverletzungen, am Haus entstand ein Schaden von 320.000 Euro.
Sofort erklärte der Tischler, Nancy habe ihn mit Pfefferspray außer Gefecht gesetzt, gefesselt, am Hals geritzt, Geld geklaut und das Bett angezündet. Nancy kam für mehrere Tage wegen versuchten Mordes in U-Haft!
Doch schnell stellte sich heraus, dass Chokri log: Nancy hatte ein Alibi. Diverse Gutachten belegten, dass er sich selbst verletzte, selber gezündelt hatte.
Chokri A. hoffte auf das alleinige Sorgerecht
Auslöser für die Tat war, dass Chokri tags zuvor Nancy getroffen hatte. Sie war auf dem Weg zur Wohnungsbesichtigung.
"Dort wollte die Frau mit ihren Kindern leben, aber nicht mit Ihnen", so die Richterin.
Chokri, der gehofft habe, mit dem alleinigen Sorgerecht sein Bleiberecht zu erwirken und seine (bis dahin verschwiegenen) Kinder aus Tunesien nachzuholen, sah seine Pläne scheitern.
Nun hat er alles verloren: sein Bleibe- und das Sorgerecht.
Titelfoto: Montage: Steve Schuster, Max Patzig, Roland Halkasch