Mann aus Sachsen soll Lebensgefährtin mit Alkohol übergossen und angezündet haben

Nossen (Landkreis Meißen)/Dresden - Ein Mann aus Nossen soll seine Lebensgefährtin nach einem Streit angezündet haben. Die Frau überlebte, ist aber für immer entstellt. Gegen den 52-Jährigen wurde Anklage erhoben.

In diesem Haus ereignete sich das Drama.
In diesem Haus ereignete sich das Drama.  © Tino Plunert

Am 23. Januar 2021 kam es zwischen dem Mann und seiner damals 43-jährigen Partnerin, die als Feuerkünstlerin arbeitete, zu einem Streit in ihrem Haus in Nossen.

Dabei soll der 52-Jährige Mike A. der Frau mehrfach ins Gesicht und gegen den Körper geschlagen haben.

Wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag berichtete, soll der Mann die 43-Jährige dann mit Bio-Ethanol übergossen und angezündet haben.

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Kati H. erlitt an 27 Prozent ihrer Hautoberfläche Verbrennungen. Besonders schlimm traf es ihren Hals, Oberkörper und die Arme.

Die damals 43-Jährige schwebte in Lebensgefahr und musste laut der Staatsanwaltschaft in einer Spezialklinik notoperiert werden. Sie wird dauerhaft entstellt bleiben.

Verdächtiger griff nach der Tat selbst zum Hörer

Ihr Lebensgefährte soll "im Moment der Tat schwerste dauerhafte Verletzungen und den Tod der Geschädigten billigend in Kauf genommen haben", heißt es in der Mitteilung.

Ein versuchtes Tötungsdelikt sei derzeit nicht mehr anzunehmen, da der Mann kurz nach der Tat selbst zum Hörer gegriffen und den Rettungsdienst gerufen hatte. Dadurch konnte die Geschädigte, die zu diesem Zeitpunkt in akuter Lebensgefahr schwebte, gerettet werden.

Der nicht vorbestrafte Beschuldigte bestritt den Tatvorwurf und erklärte, dass seine Lebensgefährtin versucht hätte, sich selbst zu töten. Vom 26. Januar bis zum 11. März saß der 52-Jährige in Untersuchungshaft, ist nun aber wieder auf freiem Fuß.

Nun muss das Landgericht Dresden entscheiden, ob ein Hauptverfahren eröffnet und die Anklage zugelassen wird.

Die Tatumstände sind noch nicht geklärt. Normalerweise berichtet TAG24 nicht über versuchte Suizide. Sollte es sich um einen versuchten Suizid handeln, thematisiert TAG24 den Fall, da die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr unter 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123 Ansprechpartner, natürlich auch anonym.

Titelfoto: Tino Plunert

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