Hinter Gittern: Kampfsportler zertrümmerte Wachmann das Gesicht!
Dresden - Von der Straße weg war der Tschetschene Magomed S. (31) auch hinter Gittern eine Gefahr, wanderte so von einem Knast in den nächsten. Weil er dort unter anderem einem Wärter das Gesicht zertrümmerte, landete er nun vor dem Dresdner Landgericht.
"Kämpfen ist mein Leben", beschreibt sich der Kampfsportler selbst, hat es im K1 und Muay Thai schon zweimal auf das Treppchen der Deutschen Meisterschaft geschafft. Doch offenbar nutzte er auch sein Talent auf kriminelle Weise: 2018 soll er mehrfach zusammen mit anderen in Coswig einen jungen Mann unter Drohungen um mehrere Hundert Euro gebracht haben.
Am 13. November 2019 soll er im Gericht einem Wachmann gedroht haben, diesen "plattzumachen". Als er in U-Haft eine Zellendurchsuchung bekam, so die Staatsanwaltschaft, ging er oberkörperfrei in Kampfstellung und bot einen Kampf "Mann gegen Mann" an: "Das halte ich von euren Verfügungen", soll er den Beamten zugerufen haben. "Ich bin Muslim, ich muss mich an gar nichts halten!"
Wegen ähnlicher Anwandlungen sollte Magomed S. in den "besonders gesicherten Haftraum". Auf dem Weg dorthin schlug er einem Wachmann unvermittelt ins Gesicht, Ergebnis: Jochbein- und Augenbodenbruch, noch heute droht die Erblindung. Der Angeklagte selbst will sich zu den Vorwürfen nicht äußern, da er sich nicht mehr erinnern könne. Seine Verteidigerin meint jedoch, er habe sich hinter Gittern mittlerweile beruhigt, sei älter geworden.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze