Lüge aus Liebe? Frau (38) soll Messermann (27) vor der Polizei versteckt haben
Dresden - Durfte sie aus Liebe lügen? Diese Frage muss derzeit der Amtsrichter in Dresden klären. Denn Malwina D. (38) beschwindelte laut Anklage die Polizei, als die nach ihrem Freund Mohammed O. (27) fahndete. Verhaftet und verurteilt wurde der Intensivtäter aus Tunesien dennoch. Malwina könnte straffrei davonkommen.
Im Juni 2021 klingelte die Polizei in der Dresdner Wohnung der gebürtigen Polin.
Nur Stunden zuvor hatte Mohammed einen Landsmann am Albertplatz niedergestochen. Es gab einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags!
Malwina aber erklärte, sie habe Mohammed schon zwei Tage nicht gesehen. Das Blut an seiner Kleidung, die sich in der Wohnung fand, sei zwar von Mohammed. Aber da habe er sich beim Kochen geschnitten. Und sein blutiger Pullover im Auto würde dort schon länger liegen.
Schon das, so der Staatsanwalt, war alles gelogen.
Überdies mietete Malwina ihrem Schatz eine Wohnung in Polen an, wo er tatsächlich untertauchte, aber Tage später verhaftet wurde.
Intensivtäter wurde abgeschoben: Malwina D. glaubt weiter an Liebe zu Mohammed O.
Inzwischen ist Mohammed O., der hier lange als "Elias S. aus Libyen" agierte und mehrfach straffällig wurde, unter anderem wegen der Tat vom Albertplatz (letztlich gefährliche Körperverletzung) verurteilt und abgeschoben.
Malwina lebt mit den gemeinsamen Kindern hier und sagt: "Als die Polizei kam, waren wir verlobt."
Sollte dem so sein, könnte Malwina, die Mohammed inzwischen geheiratet hat, straffrei bleiben. Denn für Verwandte darf man straffrei die Polizei belügen. Strafvereitelung wäre das dann nicht. Nun muss der Richter den Ehestand von Malwina genau prüfen.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze