Laterne und Hauswand rasiert: Rasender Friseur flieht vor Polizei - jetzt ist er mit seinem Opfer verlobt
Dresden - Zwar stoben Funken. Aber so hatte sich Friseur Daniel R. (50) den ersten gemeinsamen Abend mit seiner Freundin (56) wohl nicht vorgestellt. Mit ihrem Mercedes CLA Coupé fuhr er der Polizei davon, verursachte dabei einen gewaltigen Unfall. Nun wurde der rasende Figaro vom Amtsrichter in Dresden verurteilt.
Die Außendienstlerin feierte damals in einem Club. Galant bot Daniel an, sie nach Hause zu fahren. Statt in seinem Smart kutschierte er die Frau in ihrem CLA. An der Löbtauer Straße fiel der weiße Wagen aber einer Streife auf.
"Er war sehr schnell unterwegs und fuhr auch noch bei Rot", so ein Obermeister, der sofort mit Blaulicht hinterhersetzte. "Ich weiß nicht mehr, ob ich die Polizei bemerkte", so Daniel, der sich laut Anwalt an nichts mehr erinnern konnte.
Der Benz raste quer durch Löbtau. Durch 30er-Zonen und über rote Ampeln. "Er war kurzzeitig sogar weg, weil er zu schnell war", so der Polizist. An der Kreuzung Tharandter/Altfrankener Straße verlor der Raser die Kontrolle über den PS-starken Wagen, rammte einen Lichtmast und krachte in eine Hauswand.
Seine Beifahrerin, die laut Polizei nicht angeschnallt war, erlitt einen komplizierten Beinbruch und musste mehrfach operiert werden.
Der Verlust des Führerscheins schränkte ihn erheblich ein
"Tut mir leid, was da passierte", so der Crashfahrer, der erklärte, dass es ihn "erheblich einschränkt", seither keinen Führerschein zu haben. Der Richter schüttelte darüber den Kopf: "Da waren sogar noch Passanten unterwegs. Die haben Sie auch gefährdet! Ihnen ging es nur darum, wegzukommen. Sie hatten ja schon zwei Punkte."
Daniel R. wurde zu sechs Monaten Haft verurteilt. Das Urteil wurde zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem muss er noch drei Monate laufen, ehe er den Führerschein zurückbekommt.
Irgendwie gab es aber doch noch ein Happy End: Der Unfallfahrer und sein Opfer sind inzwischen verlobt und wollen heiraten ...
Titelfoto: Fotomontage: Peter Schulze//Roland Halkasch