70 Kilo Drogen im Diplomaten-Gepäck: Mongolen drohen neun Jahre Haft!
Dresden - Im Mai geriet der mongolische Diplomaten-Benz 3221 in eine Großkontrolle der sächsischen Polizei an der A17.
Im Kofferraum lagen 70 Kilo Rauschgift. Marktwert: drei Millionen Euro (TAG24 berichtete).
Zum Prozessauftakt gegen den Diplomaten Battushig B. (40) und den Chauffeur Erdenebayar S. (47) am Landgericht Dresden behauptete der Vize-Konsul, "zum Wohle der Mongolei" unterwegs gewesen zu sein.
Demnach war Battushig B., mongolischer Vize-Konsul in Istanbul, auch für den Geheimdienst tätig.
Der "hohe Offizier der mongolischen Armee" sollte kriminelle Strukturen aufdecken. Nur deshalb habe er sein Auto zur Verfügung gestellt. Welche "heiße Ware" im Kofferraum lag, will er nicht gewusst haben.
"Er war aus politischen Gründen aufgefordert, zum Wohle der Mongolei zu handeln", referierte sein Anwalt. "Über die strafrechtliche Einordnung geheimdienstlicher Tätigkeit auf deutschem Hoheitsgebiet wird noch zu reden sein", so der Jurist weiter.
Wohl wahr! Denn auf ihre diplomatische Immunität konnten sich die beiden Insassen des Benz E350 bei der Kontrolle im Mai nicht berufen.
Die Polizei hatte im Auswärtigen Amt nachgefragt. Und siehe: Für den Benz gab es keine Akkreditierung für Deutschland.
Die Staatsanwältin ist bisher nicht von der Geheimdienst-Version überzeugt.
Sie erklärte in einem Rechtsgespräch, nach jetziger Lage mindestens neun Jahre Haft für die Täter zu fordern. Die Verteidiger wollen maximal drei Jahre. Der Prozess wird fortgesetzt.