Lagerhalle abgefackelt! Wollte Dealer mit Feuer seine Spuren verwischen?
Dresden - Seit zwölf Jahren konsumiert Christopher J. (30) Crystal. Zur Finanzierung der Drogensucht dealt er selbst, begeht wahlweise Einbrüche. Der Arbeitslose war schon mehrfach ein Fall für die Justiz. Jetzt hockt Christopher wieder auf der Anklagebank. Im Landgericht Dresden.
Laut Anklage handelte er nicht nur mit vier Kilo Crystal. Er soll auch eine Lagerhalle in Klipphausen angesteckt haben. Im August 2020 stand dort der alte Stall an der Miltitzer Straße in Flammen.
Die als Werkstatt genutzte Halle fackelte fast gänzlich ab, zwei Drittel des Daches stürzten ein. Schaden: 440.000 Euro.
Laut Staatsanwalt steckte Christopher mit einem Kumpel das Gebäude an. Mögliches Motiv: Spuren verwischen.
In der Halle wurden demnach Diebesbeute gelagert und illegale Schießübungen abgehalten. "Dazu sage ich nichts", so Christopher. Wahrlich dürfte der Nachweis schwer sein.
Lediglich eine DNA-Spur von ihm auf dem Außengelände wurde gefunden.
Dafür gestand er den Drogenhandel, ohne Hinterleute zu nennen. Auch organisierte er über den verschlüsselten Nachrichtendienst EncoChat kiloweise Crystal, vertickte den Stoff in Meißen, Coswig und Umgebung. Als die Fahnder zur Hausdurchsuchung kamen, spülte er fix 500 Gramm Crystal im Klo runter! Reste wurden dennoch gefunden, ebenso wie geklaute Räder.
Nicht das erste Mal, dass Christopher Pech beim Dealen hatte: Er saß auch schon ein, weil er Drogen per Post verschickte, aber falsch frankierte und prompt aufflog. Das neue Urteil folgt.
Titelfoto: Montage: Roland Halkasch, Steve Schuster