Kontrolleur im Schwitzkasten: Dresdner Dönermänner vor Gericht!
Dresden - Wo wehrt man sich zu Recht und wo ist es dann doch strafbar? Diese Frage stellte sich erst in einem Löbtauer Dönerladen und landete nun vor dem Dresdner Amtsgericht. Die beiden Kurden Baris E. (47) und Zhyar P. (24) hatten den Rauchmelder-Kontrolleur Thomas R. (42) unsanft vor die Tür gesetzt. Sie selber sehen sich aber im Recht.
"Normalerweise sagt uns der Hausmeister einen Tag vorher Bescheid", so Imbiss-Chef Baris E. "Dann machen wir einen Termin."
Doch dieses Mal wurde er komplett überrumpelt: "Das war gegen 11.30 Uhr, der kam erst rein, guckte, ging wieder raus und kam eine Minute später wieder", so Baris E.
"Kein 'Hallo', kein Augenkontakt, der hat mitten vorm Eingang angefangen." Unpassend, denn zu dieser Zeit steht das Hauptgeschäft bevor. "Ich habe dem dreimal gesagt: 'Du kannst jetzt nicht arbeiten!'", so der Imbiss-Betreiber. "Dann haben wir den mit einem Mitarbeiter aus der Küche rausgeschmissen."
Thomas R. wiederum sieht das ganz anders: "Ich habe mich vorgestellt und angefangen", so der Kontrolleur. "Der Chef meinte irgendwas von Privatrecht, dann wurde ich in den Schwitzkasten genommen und rausgeschmissen. Nicht geschoben, sondern wirklich geworfen."
Wegen geringer Schuld stellte das Gericht jedoch den Prozess ein: "Der Prüfer hat sich einfach falsch verhalten", so Richter Arndt Fiedler (59). "Er darf das nicht gegen den Willen der Angeklagten tun."
Die beiden müssen jetzt lediglich ihre Anwaltskosten tragen.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze