Dresden - Knast für den rabiaten Autodieb! Das Amtsgericht Dresden verurteilte Dawid S. (41) am Montag zu vier Jahren Haft. Der Totschläger aus Polen hatte im Juli 2024 auf der Flucht rücksichtslos einen Polizisten verletzt.
Der Mann, der in Polen schon zehn Jahre saß, weil er einen Menschen tötete, hatte zugegeben, einen in Hessen geklauten Audi übernommen zu haben, um ihn nach Polen zu bringen. Bei Dresden fiel der Wagen einer Streife der Gemeinsamen Fahndungsgruppe (GFG) am Dreieck Dresden-West auf. Er sollte kontrolliert werden.
Doch erst reagierte Dawid, der ohne Führerschein unterwegs war, nicht auf das Signal "Bitte folgen", legte dann aber auf Höhe der Abfahrt Neustadt eine Vollbremsung hin. Als die Beamten zum Audi gingen, trat Dawid wieder aufs Gas.
Ein Polizist rettete sich mit einem Sprung zur Seite, wurde dennoch an der Hand verletzt. Der Audi raste ins Heck eines davor stehenden Polizeiwagens. Der darin sitzende Beamte, Thomas E., wurde schwer verletzt. Neben Knieverletzungen und Prellungen erlitt er einen Schock und Atemnot.
"Das war ein Automatik-Auto, ich habe die Pedale verwechselt", hatte Dawid im Prozess erklärt, hoffte sogar auf Bewährung. Er hätte für die "Überführung" 1000 Euro bekommen, erklärte der Mann mit der Hitler-Tätowierung, der erst im März 2024 in Polen aus der Haft entlassen worden war.
"Ich entschuldige mich für das, was da passiert ist", so Dawid weiter.
Verletzter Polizist war Dienst-Partner von Maximilian Stoppa (†32)
Doch der Amtsrichter glaubte ihm kein Wort. "Das ist nur der Versuch, sich rauszuwinden", so der Jurist, der den Täter zu vier Jahren Haft verurteilte. Damit lag der Richter sogar noch sechs Monate über dem Antrag des Staatsanwaltes!
Denn Dawid habe bewusst gehandelt. Er habe erst mit einer Vollbremsung versucht, einen Auffahrunfall der Polizei zu provozieren. Weil das nicht gelang, raste er auf den anderen Dienstwagen zu. Der war immerhin mindestens 70 Meter entfernt, der Täter beschleunigte auf knapp 100 km/h!
Schon allein wegen dieser Beweise hatte der Anwalt des verletzten Polizisten gefordert, das Verfahren am Landgericht wegen versuchten Totschlages zu führen. Es blieb aber bei gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr, gefährlicher Körperverletzung und Bandendiebstahl.
Besonders tragisch: Der verletzte Polizist Thomas E. war Dienst-Partner von Maximilian Stoppa (†32). Maximilian war beim Einsatz im Juli 2024 gegen Dawid auf der Autobahn dabei. Er musste miterleben, wie Thomas verletzt wurde.
Beide Beamten verrichteten weiter ihren Dienst. Maximilian bezahlte seinen Einsatz Anfang Januar mit seinem Leben. In Lauchhammer wurde er von einem Autodieb überfahren und starb. Mit am Einsatzort war Thomas E.