Kneipenschlägerin verurteilt - und weniger trinken soll sie auch ...

Dresden - Der Prozess am Amtsgericht Dresden um zwei "schlagkräftige" Geschwister ist beendet. Sindy K. (34) und ihrem Bruder Tomy (27) hatte die Anklage Prügeleien in Bier-Kneipen vorgeworfen. Die große Schwester wurde nun verurteilt, der kleine Bruder muss gemeinnützig arbeiten.

Bruder Tomy K. (27) kam mit Sozialstunden davon.
Bruder Tomy K. (27) kam mit Sozialstunden davon.  © Peter Schulze

Laut Anklage gerieten beide im Juni 2024 in einer Prohliser Kneipe mit zwei Bekannten in Streit. Während Tomy die beiden mit Pfefferspray attackiert habe, soll Sindy per Teleskopschlagstock drauflosgeprügelt haben!

Sicher war nach der Beweisaufnahme aber nur, dass viel Alkohol im Spiel war.

Während die Geschwister dazu schwiegen, relativierten die Opfer ihre anfänglichen Angaben bei der Polizei. So habe Sindy "nur mit der Stange rumgefuchtelt" und Tomy "nur" eines der Opfer besprüht. Diesen Fall stellte die Richterin für die Angeklagte ganz ein.

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Das Verfahren gegen Tomy wird endgültig eingestellt, wenn er bis Oktober 30 Stunden gemeinnützige Arbeit ableistet.

Sindy K. zu sechs Monaten und zwei Wochen Haft verurteilt

Schwester Sindy K. (34) hat sich offenbar nicht immer im Griff.
Schwester Sindy K. (34) hat sich offenbar nicht immer im Griff.  © Peter Schulze

Dennoch wurde Sindy zu sechs Monaten und zwei Wochen Haft verurteilt. Denn die Richterin sah es nach Zeugen, Teilgeständnis und Arztberichten als erwiesen an, dass die Angeklagte in einer Nacht im Juli 2024 einem Bekannten (67) in einer Kneipe in Gruna die Faust ins Gesicht schlug.

Kurz darauf - wieder in der Prohliser Kneipe - prügelte sie eine Frau per Handkantenschlag vom Barhocker. Das Opfer lag danach im Krankenhaus.

Die Strafe für Sindy wurde jedoch zur Bewährung ausgesetzt. Allerdings wurde die Vorbestrafte (unter anderem wegen Körperverletzung) für die Dauer der Bewährungszeit (drei Jahre) einem Bewährungshelfer unterstellt.

In dieser Kneipe kippte plötzlich die Stimmung.
In dieser Kneipe kippte plötzlich die Stimmung.  © Peter Schulze

Und sie soll ihr Alkoholproblem bewältigen. "Die Auflagen sind notwendig, damit Sie keine weiteren Straftaten begehen", so die Richterin zu Sindy.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze (2)

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