Kinderpornos auf dem Rechner: Nach der Razzia sammelte er fleißig weiter

Dresden - Ihn konnte selbst eine Hausdurchsuchung nicht abschrecken: Vor fünf Jahren verteilte Martin B. (32) widerliche Kinderpornos über das Netz, bekam dafür Besuch von der Polizei. Bei einer zweiten Durchsuchung kurz danach fanden die Ermittler schon wieder neue Schmuddelbilder.

Martin B. (32) sitzt wegen Kinderpornos auf der Anklagebank in Dresden.
Martin B. (32) sitzt wegen Kinderpornos auf der Anklagebank in Dresden.  © Peter Schulze

Über Google oder Facebook teilte Martin B. die verbotenen Bilder: Mal sieben, mal 16 Stück. Immer zeigten sie schweren sexuellen Missbrauch an geschätzt zehn Jahre alten Jungen und Mädchen. Unter einem dieser Posts suchte er als angeblich 65-Jähriger sogar nach Gleichgesinnten.

Im Juni 2019 kam es zur Razzia: 2000 Bilddateien stellten die Ermittler bei ihm sicher, wenige Monate später hatte er schon wieder 122 Bilder heruntergeladen.

"Ich stimme allen Anklagepunkten zu", sagte der Fachlagerist ohne ein Zeichen von Reue jetzt im Prozess vorm Amtsgericht. "Weil es mich interessiert hat."

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Dass seine Gedankenspiele noch über Kindesmissbrauch hinausgehen, zeigten andere Funde: Martin B. hatte rund 400 Texte verfasst, die meisten handelten von abartigen Quäl- und Mordfantasien.

Ein Gutachter bestätigt ihm eine pädosadistische Neigung: "Auf Platz 1 seiner Vorlieben steht, dass er Präpubertäre malträtiert", so der Psychiater.

Gutachter: Haft könnte schaden

Dennoch gab es keine bekannten realen Übergriffe, Martin B. sieht sich eigenen Angaben zufolge seit der Razzia nur noch legale Pornos an und hat eine Therapie begonnen. Da der Gutachter meinte, dass Haft seiner Besserung schaden könnte, kam Martin B. mit zwei Jahren Haft auf Bewährung davon.

Allerdings mit strengen Auflagen für weitere Therapien.

Titelfoto: Peter Schulze

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