Kinderpornos auf dem Handy, doch seine Verlobte glaubt nicht an die Vorwürfe

Dresden - Kennt er keine Grenzen? Kevin P. (32) hat eine pädophile Neigung, schickt sich Bilder und Videos von nackten Kindern mit Bekannten hin und her. Doch auch vor seinem eigenen Kind soll er nicht Halt gemacht haben.

Kinderpornos auf dem Handy: Bislang ist unklar, mit welchem Strafmaß Kevin P. (32) rechnen muss.
Kinderpornos auf dem Handy: Bislang ist unklar, mit welchem Strafmaß Kevin P. (32) rechnen muss.  © Peter Schulze

Der gebürtige Berliner soll seinen damals vier Jahre alten Sohn am Penis und am Hoden befummelt, das Ganze fotografiert und im Internet verbreitet haben. Nun steht er wegen schwerem sexuellem Kindesmissbrauch und dem Besitz sowie der Verbreitung kinderpornografischer Materialien vor dem Landgericht Dresden.

Über 14 Dateien konnten auf dem Huawei des 32-Jährigen gefunden werden. Die Opfer sind meist Mädchen, alle unter 14 - einige sogar unter drei Jahren alt.

Ein Tipp des "Nationalen Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder" (kurz: NCMEC) ließ Kevin P. auffliegen. Die Organisation spürte seine Chats auf und meldete diese samt seiner E-Mail-Adresse an das BKA. Die Behörde arbeitet seit 2014 mit NCMEC zusammen.

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Die Bilder seines eigenen Sohnes seien angeblich vollkommen ohne sexuellen, dafür aber mit medizinischem Hintergrund entstanden. Eine Vorhaut-Verengung sowie ein Hodenhochstand sollen den Vater dazu veranlasst haben, sein Kind nackt zu fotografieren. Über Schmerzen habe der Junge bis dato allerdings nicht geklagt.

Laut eigener Aussage habe er die Bilder auch nur seiner Mutter zeigen wollen, da er als Kind dieselben Probleme gehabt habe. Wieso die Fotos anschließend doch in dem Chat gelandet sind, erklärt Kevin P. nicht.

Angeklagter verzieht keine Miene

Als die Staatsanwältin die Liste der gefundenen Dateien vorliest, herrscht im Saal eine unangenehme Stille. Immer wieder wandern die Augen der Zuschauer in Richtung des Angeklagten, der jedoch keine Miene verzieht.

Wann er denn die Neigung zuerst bemerkt habe, wird Kevin P. gefragt. "Na ja, irgendwann hat man vor Langeweile nicht mehr gewusst, was man machen soll", lautet die vage Antwort. So ganz passen diese Aussagen nicht zu den Bildern, die von seinem Sohn existieren, stellt der vorsitzende Richter fest.

Die Krankheiten würden beispielsweise nicht erklären, wieso auf einigen Bildern der Po des Kindes zu sehen ist und wieso es auf jedem Bild die Augen geschlossen hat.

Seine Verlobte und Kindsmutter habe nichts von den Chats gewusst. Ein Polizeibeamter: "Die Verlobte und auch die anderen Angehörigen glauben nicht an die Vorwürfe und stehen weiterhin auf der Seite des Angeklagten."

Das Gericht will nun weitere Zeugen befragen.

Titelfoto: Peter Schulze

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