Jugendamtsleiter niedergeprügelt, Prozess geschwänzt! Rabiater Ingenieur muss in den Knast
Dresden - Er muss doch hinter Gitter. Das Urteil gegen Torsten K. (48), der den damaligen Dresdner Jugendamtsleiter Claus Lippmann (66) niederprügelte, ist rechtskräftig.
Zwar hatte der Diplom-Ingenieur beim Landgericht auf Milde gepocht. Doch seine Berufung wurde verworfen - weil Torsten K. den Prozess schwänzte.
Der Reihe nach: Im Kampf ums Umgangsrecht für seine Töchter fühlte sich Torsten K. vom Jugendamt gegängelt. Der wütende Vater beleidigte Mitarbeiter, bedrohte Chef Lippmann. Das führte zum Prozess am Amtsgericht.
Und dort vorm Sitzungssaal schlug Torsten K. den als Zeugen geladenen Lippmann nieder. Ohne Vorwarnung, von hinten und mit einem Autoschlüssel in der geballten Faust.
Lippmann wurde schwer im Gesicht verletzt, musste operiert werden, war lange krank und litt psychisch lange unter dem Vorfall.
Wegen gefährlicher Körperverletzung kassierte der Angreifer, der nach der Tat in U-Haft landete, 17 Monate Haft. Er ging aber in Berufung, wollte Milde. Der Prozess am Landgericht sollte jetzt stattfinden.
Es waren sogar zwei Wachmänner als "Eskorte" bereitgestellt, weil Torsten K. noch Hausverbot am Gericht hat. Doch er kam nicht. Eine Stunde wartete die Richterin mit Zeugen, Anwalt und Staatsanwalt auf den Ingenieur. Dann verwarf sie die Berufung. Damit ist das Urteil rechtskräftig und 16 Monate hinter Gittern werden fällig.
Titelfoto: Ove Landgraf