Ist er einer der Kofferdiebe vom Bahnhof Neustadt?

Dresden -  Seit Juli 2023 lebt Vladimeri D. (35) in Deutschland. Kurz darauf soll er mit dem Stehlen begonnen haben. Für einen Kofferklau am Bahnhof Dresden-Neustadt steht der Georgier nun vor dem Amtsrichter.

Vladimeri D. (35) stand am Donnerstag wegen gemeinschaftlichen Diebstahls vor dem Amtsgericht.
Vladimeri D. (35) stand am Donnerstag wegen gemeinschaftlichen Diebstahls vor dem Amtsgericht.  © Stefan Häßler

Mit drei georgischen Bekannten teilte er sich ein Zimmer im Asylheim in Weimar.

Anscheinend suchten die Männer Schutz vor Verfolgung in Deutschland. Tatsächlich sollen sie kurz nach ihrer Ankunft Elektronik in Schweinfurt, eine Luxus-Uhr in Berlin - und im August drei vollbepackte Koffer aus einem ICE in Dresden geklaut haben.

Das setzte die sächsischen Ermittlungsbehörden in Gang.

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Heinz S. (84) war mit seiner Frau Friedhild (83) im ICE nach Dresden unterwegs. Der Pensionär im Zeugenstand: "Wir waren alleine im Abteil, erst in Riesa setzten sich Männer zu uns. Kurz vor dem Bahnhof Neustadt sprangen sie plötzlich auf und rannten zum Ausgang."

Videoaufnahmen zeigen den Verdächtigen

Am Bahnhof Dresden-Neustadt kann es hektisch zugehen. Das könnten dreiste Kofferdiebe für sich genutzt haben.
Am Bahnhof Dresden-Neustadt kann es hektisch zugehen. Das könnten dreiste Kofferdiebe für sich genutzt haben.  © Stefan Häßler

Danach waren die Koffer von Heinz, Friedhild und einer weiteren Reisenden weg - darin Goldschmuck (Wert: 2500 Euro), teure Mode, Bargeld und iPad.

Die Georgier wurden schnell tatverdächtig. Denn die Polizei recherchierte im Fahndungssystem, wertete Videoaufnahmen aus und sah darauf die Verdächtigen mit Koffern aus dem Zug steigen.

Vladimeri D. stand demnach Schmiere. Vor Gericht gestehen wollte er trotzdem nicht. "Ich habe meine Frau und meine Kinder in Dresden abholen wollen. Sie kamen aus Polen mit dem Zug", behauptete der Asylbewerber.

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Wie seine Bekannten an die Koffer gelangt waren, konnte er nicht erklären. Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Stefan Häßler

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