Immobilien-Kauffrau plündert Firmenkonto - Quittung kommt vom Gericht
Dresden - Es dauerte fünf Jahre, ehe Veronika H. (44) aufflog.
Als Kauffrau zuständig für den Zahlungsverkehr in einem Dresdner Immobilienbüro zweigte sie sich mehr als 38.000 Euro ab. Nun saß die zweifache Mutter reuig vorm Amtsrichter. Obwohl sie schon einen Großteil zurückgezahlt hatte, setzte es noch ein Urteil wegen Untreue.
In 140 Fällen, so die Anklage, überwies Veronika Gelder an sich. Die Beträge waren eigentlich für Kunden, die offenbar ihrerseits eher nachlässig ihre Konten prüften. Sonst wären die Differenzen zwischen Abrechnungen und Überweisungen eher aufgefallen.
Stattdessen setzte Veronika ihre Bankdaten in das Buchungssystem ein. War das Geld überwiesen, löschte sie ihre Angaben wieder.
"Meine Mandantin lebte in Scheidung, das Geld war knapp und außerdem hatte sie ein Hautleiden", so die Verteidigerin. Weil die Krankenkasse eine Spezialbehandlung nicht bezahlte, finanzierte die Kauffrau die Therapie von dem unterschlagenen Geld.
Immerhin: "Ich bin jetzt schmerzfrei", so Veronika, die erst fünf Jahre nach der ersten Tat auf die Ungereimtheiten angesprochen wurde.
14 Monate Haft auf Bewährung für 38.000-Euro-Klau
"Sie haben sofort gestanden, für Aufklärung gesorgt, sind nicht vorbestraft, einsichtig und bemühen sich um Schadensausgleich", zählte der Richter auf. Immerhin nahm Veronika einen Kredit zur Wiedergutmachung auf. Den wird sie nun noch über Jahre abzahlen.
"Aber es war auch kriminelle Energie vorhanden, ihre Spuren zu verwischen", so der Jurist weiter. Er verurteilte die Kauffrau zu 14 Monaten Haft. Die Strafe wurde aber zur Bewährung ausgesetzt.
Titelfoto: Steve Schuster