Hochstapler Kevin ist jetzt im Knast zu Hause
Dresden - Er sitzt seit drei Jahren in Haft und noch immer "räumt" die Justiz bei ihm auf. Erneut gibt es eine Anklage gegen Kevin L. (27), der mit Betrug auf großem Fuß lebte. Diesmal verhandelt das Landgericht gegen den Hochstapler.
Der arbeitslose Kevin nutzte bei Bestellungen im Netz einfach munter Namen und Daten von Nachbarn, Verwandten oder Bekannten.
"Es waren so viele Bestellungen, ich erinnere mich nicht mehr an alle", so der geständige Angeklagte. "Ich lebte damals nach dem Motto: 'Ich brauche das. Ich muss das haben.'" So orderte er Outfits für 1400 Euro, Technik fürs Smart-Home, Lottoscheine für 1000 Euro, Parfüm und reichlich Lebensmittel.
In Dresdner Hotels checkte Kevin als "Opfer eines Brandes" ein und behauptete, die Versicherung würde zahlen.
Auch Urlaub wollte er sich gönnen: Kevin buchte für 14.000 Euro eine 18-tägige Rundreise auf der AIDA. Weil er aber die Anzahlung schuldig blieb, stornierte der Reiseunternehmer die Fahrt.
Im Oktober 2017 klickten Handschellen, wurde seine Wohnung durchsucht.
Polizei sucht noch immer nach Opfern des Hochstaplers
"Das war eine wahre Fundgrube für die Polizei", so die Richterin.
Noch lange ermittelte die Polizei anhand von gefundenen Unterlagen und Gegenständen Opfer des Schwindlers.
Derzeit sitzt der Betrüger drei Jahre und zehn Monate Haft ab.
Gut möglich, dass das Landgericht die Strafe nun um mehrere Monate "verlängert".
Titelfoto: Peter Schulze