Flammeninferno in Pflegeheim: Urteil gegen Hausmeister gefallen!

Dresden - Das Urteil ist gefallen! Vor zwei Jahren endete das Mitarbeiterfest des Pflegeheims "Elsa Fenske" in einer Katastrophe: Der Brandschutzbeauftragte und Hausmeister André D. (56) kippte Bioethanol in einen noch heißen Feuertopf, die Explosion verletzte acht Menschen schwer. Viele seiner Kollegen leiden noch heute unter den Folgen.

Hausmeister André D. (46) wurde zu 7000 Euro Geldstrafe verurteilt.  © Peter Schulze

Am Montag verurteilte das Amtsgericht den Hausmeister wegen achtfacher fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 7000 Euro (100 Tagessätze).

"Sie haben gegen die Sorgfaltspflicht verstoßen", erklärte der Richter dem Angeklagten.

Allerdings sei es ein Unfall und keine Absicht gewesen. "Es war reiner Zufall, dass es die Brandopfer und nicht Sie selbst getroffen hat."

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In einer Art Amphitheater feierten die Mitarbeiter, zwei Samba-Tänzerinnen sorgten für Stimmung, die Ränge waren mit Feuertöpfen dekoriert. Die mit Alkohol gefüllten Dosen in diesen spuckten eine kleine Flamme aus.

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Zwei Personen standen in Flammen

Mehrere Menschen mussten in Krankenhäuser gefahren werden.  © Roland Halkasch

Ist es verbraucht, muss diese erst abkühlen. Trotz zweiwöchiger Schulung zum Brandschutzbeauftragten sah Hausmeister André D. das anders: "Ich wurde darauf hingewiesen, dass ein Feuertopf aus ist", sagt er vor Gericht. Mit dem Kanister sei er hin.

"Da kam zweimal ein Schwapp, dann schon die große Flamme und viel Geschrei. Zwei Personen standen in Flammen, das habe ich mit meiner Jacke erstickt."

Am schwersten traf es Altenpflegerin Gina N. (37): Neun Prozent ihrer Haut verbrannten. Sie habe André D. noch mit dem Kanister gesehen. "Da kam von links eine Feuerwalze und hat mich voll erwischt", sagte sie.

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André D. wurde danach für einige Zeit versetzt, kam dann aber zurück. Arbeitsrechtlich gab es bisher keine Konsequenzen, so die Heimleiterin. Man wollte ihn nicht vorverurteilen.

Einige Brandopfer, die zum Teil vom Amtsrichter erstmals zu dem Fall überhaupt gehört wurden, kündigten dagegen.

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