Hat dieser Sicherheitsfachmann einem Schulmädchen nachgestellt?

Dresden - Der Italiener Angelo B. (62) saß am Mittwoch als Angeklagter vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, eine Frau übel beleidigt zu haben. Zudem soll der Sicherheitsfachmann von Mai bis September 2022 einem Mädchen nachgestellt haben. Die damals 14-Jährige entwickelte eine Angststörung.

Der Italiener Angelo B. (62) musste vor den Richter am Dresdner Amtsgericht treten.
Der Italiener Angelo B. (62) musste vor den Richter am Dresdner Amtsgericht treten.  © Peter Schulze

Die Anklage war kaum verlesen, da drängte Angelo B. aufgeregt darauf, sich erklären zu dürfen.

Seine Version der Geschichte: Er habe das hilfsbereite Mädchen kennengelernt, als er eine Adresse suchte. Die Schülerin ging damals mit ihrem Hund Gassi. Später traf der temperamentvolle Italiener vom Comer See die Teenagerin im Viertel wieder, als er wiederum seinen Schäferhund ausführte.

"Unsere Hunde verstanden sich gut. Wir verabredeten damals, mal an die Elbe zu gehen. Damit die Hunde dort schwimmen können", so der Südländer. Als er das Mädchen, dessen Namen er nicht kannte, an dessen Wohnadresse suchte, lief er einer Nachbarin in die Arme.

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Die Frau sagte vor Gericht aus, dass der Italiener ihr aggressiv entgegentrat. Weil die Lehrerin auskunftsunwillig war, beschimpfte sie Angelo B.

Verfahren wird eingestellt

Die Szene beschäftigte und bedrückte die 38-Jährige sehr. Sie merkte sich das Kennzeichen des Italieners und ging nach einem Gespräch mit den Eltern des Mädchens zur Polizei.

Statt des Mädchens erschien am Mittwoch die Mutter vor Gericht. Angelo B. beteuerte, dass er dem Kind nicht nachgestellt hat. "Was soll ich mit einer 15-Jährigen?", erklärte er entrüstet. Richter Thomas Hassel entschied: Das Verfahren wird eingestellt.

Die Nachstellung ist schwer zu beweisen. Angelo B. muss 200 Euro zahlen. Das Geld soll einem Tierschutzverein zugutekommen, bestimmte der Italiener.

Titelfoto: Peter Schulze

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