Hat der brutale Vergewaltiger sogar eine Leiche im Keller?
Dresden - Wegen Vergewaltigung und versuchten Mordes soll Tom M. (23) für 13 Jahre und acht Monate hinter Gitter. Das forderte der Staatsanwalt am Landgericht Dresden. Seit Januar wird gegen den Systemgastronomen verhandelt. Während des Prozesses "suchte" die Justiz sogar nach einer möglichen Leiche von Tom!

Wie berichtet, griff er laut Anklage im Juli 2024 nachts eine ehemalige Kollegin (29) vor ihrem Haus an. Im Keller vergewaltigte er die Frau und versuchte, sie zu ermorden.
Ein Freund, der bis zu der Attacke mit ihr telefoniert hatte, alarmierte die Polizei. Die brach die Kellertür auf, nahm den Angreifer fest, rettete das Opfer. Die Frau kam ins Krankenhaus.
Im Prozess sagte ein Beamter, Tom habe am Tatort erklärt: "Ich wollte keinen Sex. Ich wollte mal wieder töten." Und seine Ex-Freundin berichtete im Gericht, Tom habe erzählt, er hätte "schon mal geholfen, jemanden umzubringen". Außerdem wurden unter seinem Bett Äxte gefunden.
Die Fahnder ermittelten, dass er nach Mord-Videos im Netz suchte. Für die Kammer zu viele Indizien, um sie zu ignorieren. Sie regte Nachermittlungen an! Bislang allerdings ergebnislos.
Toms traumatisiertes Opfer musste aussagen
Laut Staatsanwalt prüfte die Polizei zwar ungeklärte Todesfälle zurückliegender Jahre, konnte aber keine Anhaltspunkte dafür finden, dass Tom darin verwickelt wäre. Allerdings: Mord verjährt nicht. Sollte es irgendwann Hinweise geben, wären Ermittlungen und eine weitere Anklage die Folge.
Im Prozess schwieg Tom, weshalb sein traumatisiertes Opfer aussagen musste. Immerhin hat er inzwischen außergerichtlich zugestimmt, ihr Schmerzensgeld zu zahlen. Der Gutachter bescheinigte ihm zwar "psychopathische Aspekte in der Persönlichkeit", aber die volle Schuldfähigkeit.
Sein Verteidiger beantragte sechs Jahre Haft. Er sieht lediglich einen versuchten Totschlag als erwiesen an. Das Urteil soll im Mai fallen.
Titelfoto: Peter Schulze