Dresden - Bei Strafprozessen kochen zuweilen die Emotionen hoch. Denn auch für anwesende Angehörige von Opfern oder Angeklagten ist eine Gerichtsverhandlung eine Ausnahmesituation.

Doch im Landgericht Dresden blieb es nicht bei Gegrummel und Gemurmel. Es kam zu einer Handgreiflichkeit im Saal. Und so "wechselte" Ahmed A. (31) vom Zuschauerraum auf die Anklagebank!

Der Kurierfahrer hockte wegen gefährlicher Körperverletzung vorm zuständigen Amtsrichter. Denn als Zuhörer bei einem Prozess im Landgericht hatte Ahmed einen Mann beschimpft und ihm die Kette vom Hals gerissen. Ahmed schwieg zum Vorwurf.

Ein Zeuge berichtet: "Er saß hinter dem Opfer. Ich habe gehört, wie er mit ihm geschimpft hat. Plötzlich griff er nach der Kette." Ahmed habe den Schmuck abgerissen, in den Papierkorb geworfen und wollte gehen.

Doch da griffen die Wachmänner ein, unterbanden den Knatsch. Die Polizei wurde gerufen, nahm eine Anzeige auf. Und der Amtsrichter verurteilte den Kettenzerfetzer jetzt zu einer Geldstrafe von 2700 Euro.