Handfester Streit ums Eritrea-Festival: Zoff unter Landsleuten landet vor Gericht
Dresden - Eine "politische Diskussion" zwischen zwei Männern aus Eritrea in der Dresdner Neustadt endete vorm Amtsrichter. Merhawi T. (32) soll "schlagende Argumente" benutzt und dem Kontrahenten (37) mit einer Flasche die Nase gebrochen haben.
Der Zoff entzündete sich am sogenannten Eritrea-Festival in Gießen (Hessen).
Das wird seit Jahren veranstaltet. Und seither scheiden sich daran die Geister: Für die einen ist es ein "Familienfest" für Eritreer. Für die anderen eine Propagandaveranstaltung des afrikanischen Staates. Auch 2022 gab es dort massive Krawalle, musste die Polizei einschreiten.
Genau dieser Krawall war Thema beim Kartenspiel von Landsmännern in der Dresdner Neustadt. Merhawi, der hier in einer Bierfabrik arbeitet, sagte: "Ich habe geschimpft, dass dort Leute blutig geschlagen werden." Sein Landsmann soll dagegen gewettert haben: "Eines Tages werden wir euch vernichten."
Der Zoff wurde handfest.
Die Streithähne reichten sich die Hand
Laut Anklage schlug Merhawi mit einer Plaste-Flasche zu, brach dem Gegner die Nase. Doch er bestritt.
Das Opfer wollte keine Strafe für Merhawi. Der gerufene Polizist sah vor Ort keine Flasche. Und so stellte der Richter das verworrene Verfahren ein. Dafür zahlt Merhawi 400 Euro an einen gemeinnützigen Verein und gilt so weiter als nicht vorbestraft.
Immerhin: Vorm Saal gaben sich die Kontrahenten die Hand ...
Titelfoto: Montage: Helmut Fricke/dpa, Peter Schulze