Handfester Streit um Einkaufswagen: Supermarkt-Schläger findet gnädige Richterin

Dresden - Wenn das kein Weihnachtsgeschenk war! Wegen gefährlicher Körperverletzung drohte Thomas T. (33) eigentlich eine hohe Strafe. Denn der Dresdner war im Supermarkt im Elbepark mächtig ausgerastet. Aber die Amtsrichterin stellte das Verfahren gegen den bisher unbescholtenen Angeklagten ein. Thomas hatte allerdings dazu auch seinen Beitrag geleistet.

Thomas T. (33) bereut seinen Ausraster im Supermarkt sehr.
Thomas T. (33) bereut seinen Ausraster im Supermarkt sehr.  © Steve Schuster

Es war ein klassischer Freitagmittag im Supermarkt: alle Kassen voll, der Laden brummt, fast alle Einkaufswagen weg. An einem der letzten hantierte Thomas. "Ich musste meinen Wagen nochmal auslösen, weil ich meinen Schirm darin vergessen hatte. Aber das hatte sich alles verhakt", so der geständige Dresdner.

Heiko B. (64), der seinerseits einen Wagen brauchte, fragte genervt, "ob das noch lange ginge". Und: "Er sagte auch, dass ich ungewaschen rieche", so der Angeklagte kleinlaut. "Da hab ich völlig unangemessen reagiert."

Schier rasend vor Wut riss Thomas seinen Stockschirm aus dem Wagen und schlug ihn dem Rentner auf den Kopf.

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"Meine Brille flog weg, ich ging zu Boden. Bis heute habe ich oft Panikattacken."

An einem Freitagmittag kam es im Supermarkt im Elbepark zu einer handfesten Auseinandersetzung.
An einem Freitagmittag kam es im Supermarkt im Elbepark zu einer handfesten Auseinandersetzung.  © Steve Schuster

Schläger Thomas T. entschuldigte sich bei seinen Opfern

Heiko B. (64) und Mandy B. (43) wurden mit einem Regenschirm attackiert.
Heiko B. (64) und Mandy B. (43) wurden mit einem Regenschirm attackiert.  © Bildmontage: Fotos/Steve Schuster

Kundin Mandy B. (43) half dem Opfer auf, fragte den Täter, "was das sollte". Immer noch in Rage blaffte Thomas: "Willst du auch eine?" und holte erneut zum Schlag aus. "Mich zog ein anderer Mann weg, sonst wäre ich auch getroffen worden", so Mandy.

Thomas T. entschuldigte sich ausdrücklich bei beiden Opfern im Gericht. Bereits zuvor hatte er seinen Opfern Entschuldigungsbriefe geschrieben sowie 300 Euro und 1000 Euro gezahlt.

Die Richterin erkannte echte Reue an und ging von einem "einmaligen Vorfall" aus.

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Sie stellte das Verfahren ein. Allerdings muss Thomas seinen Opfern nochmals 1000 Euro und 3000 Euro zahlen, sowie 20 Stunden gemeinnützig arbeiten.

Titelfoto: Bildmontage: Fotos/Steve Schuster

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