Grusel-Termin zum Mordkomplott von Großenhain: Überführen Maden und Schmeißfliegen die Täter?
Großenhain - Maden-Experte gegen "Schwarze Witwe".
Im Prozess um das Mordkomplott von Großenhain, bei dem Dirk W. (†37) mutmaßlich von seiner Noch-Ehefrau Stefanie W. (32) und ihren drei Komplizen (29, 51, 52) brutal ermordet wurde, ging es am Montag am Landgericht Dresden um Beweise der kriechenden Art.
Der Insektenforscher vom Institut für Rechtsmedizin in Leipzig, Marcus Schwarz (34), erklärte, was seine Untersuchung der Maden von Körper und Tatort ergeben hat.
Zuvor brauchte es bereits einen starken Magen, als Ermittler der Polizei vom Fundort der Leiche und deren Zustand berichteten. Als er am späten Abend des 19. Juni 2020 gefunden wurde, war der Körper bereits stark verwest und von Maden übersät.
Aufgrund der Größe der Schmeißfliegen-Larven und der Temperatur am Fundort errechnete der Experte, dass die Insekten irgendwann zwischen 8 Uhr und 18 Uhr am 14. Juni begonnen haben, sich über den Körper herzumachen.
Ob das Opfer, das bereits seit dem Abend zuvor brutal zusammengeschlagen in dem Waldstück lag, da bereits tot war, konnte er nicht sagen.
"Der Todeszeitpunkt ist nicht genau bestimmbar", so Schwarz. Der massive Befall ab dem 15. Juni sei aber mit dem sicheren Tod zu begründen. Der Maden-Experte: "Die Schmeißfliege kann den Tod riechen."
Ei-Pakete von Schmeißfliegen auf dem Opfer
Zum errechneten Zeitraum passt, dass Schwarz auf dem Foto des Opfers vom 14. Juni, das auf dem Handy des Angeklagten Stefan B. (29) gefunden wurde, mehrere sogenannte Ei-Pakete von Schmeißfliegen entdeckte. "Die passen von Farbe, Größe und Form", so Schwarz. Neben dem ungefähren Zeitpunkt, an dem Dirk W.s Todeskampf endete, konnte der Insektenexperte auch nachweisen, dass der Körper nicht mehr bewegt wurde.
Der Prozess wird Mittwoch fortgesetzt.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, facebook / privat, 123rf.com/subatomicscope