Großdealer erleidet Schlaganfall: Gericht will andermal gegen ihn verhandeln

Dresden - Auch ein vermeintlicher Großdealer ist "nur" ein Mensch. Seit acht Monaten läuft am Landgericht Dresden der Prozess gegen fünf mutmaßliche Rauschgifthändler (37 bis 65 Jahre). Sie sollen mit über zwei Tonnen Heroin gedealt haben. Das Verfahren gegen den Angeklagten Mohammad P. (65) wurde aber nun abgetrennt. Denn der herzkranke Iraner erlitt einen Schlaganfall.

Mohammad P. (65) konnte zumindest im Oktober noch gehen, als er zum Prozess gebracht wurde. Jetzt sitzt der herzkranke Iraner im Rollstuhl.
Mohammad P. (65) konnte zumindest im Oktober noch gehen, als er zum Prozess gebracht wurde. Jetzt sitzt der herzkranke Iraner im Rollstuhl.  © Peter Schulze

Gesundheitlich angeschlagen war Mohammad P. schon zum Prozessauftakt im Oktober. Er musste sich einer Herz-OP unterziehen.

Doch jetzt erlitt er jüngst auch noch einen Schlaganfall in der Haft, wurde im Rollstuhl zur Verhandlung gebracht. Die Richter erkannten seine Verhandlungsunfähigkeit sofort und trennten das Verfahren gegen ihn ab. Der komplexe Fall wurde sozusagen amputiert, denn gegen die vier Mitangeklagten wird verhandelt.

Die Männer sollen vom Iran über Dubai Heroin, getarnt als Kräuterseife, nach Sachsen gebracht und nach Holland verkauft haben. Von drei Lieferungen mit je 700 Kilo Rauschgift ist die Rede.

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Eine Fracht wurde im Hamburger Hafen abgefangen - der größte Heroin-Fund, den es in Deutschland je gab.

Mohammad P. soll "Zwischenlager" organisiert, Geschäfte in Holland angebahnt haben.

Wann gegen den Iraner erneut verhandelt wird, ist unklar. Die Kammer hob sogar den Haftbefehl gegen ihn auf, damit er sich ausschließlich um seine Gesundheit kümmern kann.

Die Staatsanwaltschaft legte allerdings Beschwerde gegen die Entscheidung des Gerichtes ein.

Titelfoto: Peter Schulze

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