Weißwasser: 28-Jähriger tötete seinen Freund im Drogenwahn, jetzt muss er in den Knast
Görlitz - Mord aus Habgier! Mike G. (28) wurde am Freitag vom Landgericht Görlitz zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte seinen Saufkumpan Wolfgang P. (69) in Weißwasser erstochen.
Im Februar war Mike G. mal wieder bei seinem Nachbarn Wolfgang. "Wir tranken Alkohol und ich nahm auch Drogen", hatte der Täter im Gericht gestanden. Er könne sich daher kaum erinnern, aber: "Es ist unfassbar, dass ich meinen eigenen Freund erstochen habe."
Die Richter aber waren davon überzeugt, dass der mehrfach Vorbestrafte genau wusste, was er tat: "Der Angeklagte wartete, bis der Rentner eingeschlafen war. Er holte sich dann zwei Messer und stach 19 Mal auf den Mann ein. Der Rentner war sofort tot", sagte Richter Theo Dahm in seiner Urteilsbegründung.
Nach dem Mord griff sich Mike die EC-Karte von Wolfgang, hob 1000 Euro von dessen Konto ab.
"Von dem Geld kaufte er Rauschgift, bezahlte Schulden und ging in seine eigene Wohnung", sagte Dahm. "Er konsumierte dort mit Jugendlichen Drogen, inszenierte sich vor den 14- bis 17-Jährigen als freigiebiger Spender", so der Richter weiter.
Bemerkenswert: Im Prozess kam raus, dass sich Mike G. drei Monate vor der Tat der Polizei als "Informant aus der Drogenszene" anbot. Dazu kam es nicht. Jetzt sitzt der "Möchtegern-Informant" hinter Gittern. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Lausitznews.de