Geld für Flucht vor ihrem Ex! Altenpflegerin verkaufte gefälschte Luxusuhren

Dresden - Weil Christina G. (37) dringend Geld brauchte, gab sie gefälschte Rolex-Uhren in ein Dresdner Pfandleihhaus. Und tatsächlich - 7000 Euro sackte sie dafür ein! Nun wurde die Altenpflegerin am Amtsgericht verurteilt.

Christina G. (37) beschummelte ein Pfandleihhaus mit gefälschten Rolex-Uhren.
Christina G. (37) beschummelte ein Pfandleihhaus mit gefälschten Rolex-Uhren.  © Peter Schulze

Zweimal kreuzte Christina im Leihhaus auf, legte eine Rolex-GMT und eine Rolex-GMT-Master vor.

"Die hatte ich im Internet für je 80 Euro gekauft", so die Angeklagte. Demnach war sie damals mit ihrem Sohn auf der Flucht vor einem gewalttätigen Ex-Freund.

"Wir sollten ins Frauenhaus, aber nur für eine begrenzte Zeit. Ich wollte ganz weg. So schnell wie möglich", erzählte Christina. "Ich hatte Freunde gefragt, wie ich schnell an Geld komme. Einer schlug sogar vor, eine Tanke zu überfallen. Das hätte ich nie gemacht."

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So zog sie im Pfandhaus die Betrugsnummer ab.

"Gefälschte Rolex-Uhren sind sehr schwer zu erkennen", so eine Mitarbeiterin des Leihhauses. "Einen Uhrmacher hatten wir damals nicht zur Hand. Außerdem wirkte die Frau sehr seriös." Mit der Kohle zog Christina mit ihrem Kind in ein anderes Bundesland. "Wir ließen alles zurück, sind nur mit zwei Taschen los", so die Angeklagte.

Weil Christina die Uhren nicht mehr auslöste, wurden die Zeitmesser, wie üblich, zur Versteigerung gegeben. Dabei fiel der Schwindel auf. "Ich wusste, das kommt irgendwann raus. Ich zahle alles zurück", versprach die Altenpflegerin.

So eine schmucke Rolex-GMT gab die Altenpflegerin dem Pfandleiher vor. Ihr Zeitmesser war allerdings gefälscht.
So eine schmucke Rolex-GMT gab die Altenpflegerin dem Pfandleiher vor. Ihr Zeitmesser war allerdings gefälscht.  © imago/Jan Huebner

Zwar hielt ihr der Richter ihr Geständnis und die damaligen Lebensumstände zugute: "Allerdings sind sie auch schon einschlägig vorbestraft", so der Jurist, der sie zu elf Monaten Haft verurteilte. Die Strafe wurde aber zur Bewährung ausgesetzt.

Titelfoto: Peter Schulze

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