Dresden - Ein grober Fahrfehler brachte Lilly W. (25) vor die Amtsrichterin in Dresden. Die Erzieherin verursachte beim Abbiegen einen schweren Verkehrsunfall. Nun musste sie sich wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
Im September 2023 fuhr Lilly nachmittags im Seat auf der Leipziger Straße stadtauswärts. "Ich wollte ins Einkaufszentrum in Mickten", so die Erzieherin, die nach links in die Sternstraße bog. Verbotswidrig und über eine Sperrfläche.
Sie stieß gegen einen Motorroller-Fahrer (54) auf der Gegenbahn. Der erlitt massive Verletzungen, lag über einen Monat auf der Intensivstation, musste zur Reha, leidet laut Anklage seither an einer "Wesensveränderung".
"Was passiert ist, tut mir unendlich leid", so die Autofahrerin, die bisher unfallfrei fuhr, weder Einträge im Fahr- noch im Strafregister hatte. Sie habe nicht mitbekommen, dass sie über eine Sperrfläche fuhr. Der Zwingpfeil (geradeaus) war nachweislich durch ein Baustellenschild verdeckt.
Ihr Bedauern drückte sie auch in einem Brief aus, den sie an das Opfer schrieb. Es vergehe kein Tag, an dem sie nicht an den Unfall denke.
Auch die Richterin, die für den Prozess keinerlei Zeugen geladen hatte, glaubte der Erzieherin, dass der Unfall "nicht spurlos an ihr vorübergegangen ist". Lilly muss nun 3500 Euro Strafe bezahlen. Auf ein Fahrverbot wurde verzichtet.