Erzieher loggte sich in Kinder-Chats ein: "Ich fi... gern"

Dresden - Er "floh" in die virtuelle Welt, um seine wüsten Fantasien auszuleben. Strafbar handelte er dennoch. Hagen H. (24) buchte sich in eine Spieleplattform im Internet ein, um mit Kindern anzubandeln. Nun saß der ausgebildete Erzieher vorm Amtsrichter in Dresden.

Hagen H. (24) legte ein Geständnis beim Amtsrichter ab.
Hagen H. (24) legte ein Geständnis beim Amtsrichter ab.  © Steve Schuster

Die Plattform richtet sich an Kinder zwischen acht und 15 Jahren. Dort, so die Anklage, suchte Hagen Kontakt, um über "stark sexuell pädophil-sadistische Sex-Erfahrungen" zu reden.

Es gelang ihm, mit mindestens vier Kindern in direkten Nachrichtenaustausch zu gehen. Dabei schrieb er verstörende Sätze wie: "Ich ficke gern" oder davon, wie er als Babysitter Kinder missbrauchen würde.

Doch irgendwann hatte das BKA Hagen "auf dem Radar", ermittelte zwei der Chat-Opfer (zwölfjährige Mädchen) und kam zur Hausdurchsuchung. Dabei wurden 80 Filme und 1000 Fotos mit widerlichsten Kinderpornos gefunden.

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"Es tut mir leid", so der Angeklagte, der durch die Ermittlungen sein Studium für den "Gehobenen Polizeivollzugsdienst" nicht antreten konnte. Er hätte zwischen digitaler und realer Welt unterschieden.

"Ich hätte so was im realen Leben nie vorgehabt", sagte Hagen, der inzwischen Sozialpädagogik studiert. "Schwerpunkt Management", betonte er.

Urteil: zwei Jahre Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Vier Jahre lang darf er keinerlei Kontakt zu Jugendlichen unter 18 Jahren haben.

Titelfoto: Steve Schuster

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