Fußballtrainer demoliert Autos der Nachbarn mit 2 Promille am Steuer
Dresden - Ein Trainer kämpft um seine Lizenz. Dabei bangt Peter S. (71) nicht um die Erlaubnis, die Herren-Mannschaften seines Sportvereins in Dresden weiter zu betreuen. Er bangt seine Fahrerlaubnis. Der Ehrenamtler hatte sich nach der Weihnachtsfeier 2022 betrunken hinters Steuer gesetzt und reichlich Blechschaden fabriziert.
Peter S., der bekümmert und schweigend auf der Anklagebank im Amtsgericht saß, betreut seit Jahren die Kicker der Ü50, Ü60 und Ü70. Er ist beliebt und geachtet im Verein.
"Bei der Weihnachtsfeier wollten sich ganz viele bei ihm bedanken. Da wurde auch angestoßen", sagte Verteidiger Patrick Roth. Konkret: "Mein Mandant wurde regelrecht mit Klarem abgefüllt."
Mit über zwei Promille trat der Trainer den Heimweg an. Im eigenen Wagen!
Dabei schrammte sein VW vier Autos am Straßenrand der Nachbarschaft. Schaden: mehr als 15.000 Euro! Nun droht Peter S., der laut Anwalt von dem Crash nichts mitbekam, neben einer Geldstrafe auch monatelanger Führerscheinentzug.
Er hofft auf Milde. Denn der bisher völlig unbescholtene Rentner hat eine schwerkranke Frau, bringt sie oft zum Arzt.
"Ohne Auto wird das alles sehr schwer", so sein Anwalt. Der Prozess ging in die Verlängerung, weil noch Zeugen gehört werden sollen. Aber der Richter konstatierte schon: "Ihre Kumpels haben es an dem Abend nicht gut mit Ihnen gemeint." Urteil folgt.
Titelfoto: Peter Schulze