Dresden/Freital - Harmonisch. Ausgewogen. Liebevoll. So beschrieb ein Freund (60) die Ehe von René (52) und Sandy S. (†48). Doch der Gartenbauer muss sich am Landgericht Dresden verantworten, weil er seine Gattin mit sieben Messerstichen tötete. Noch immer sucht die Kammer nach einem Motiv.
"Sie waren auch nach so vielen Jahren wie frisch verliebt", sagte ein Freund im Zeugenstand.
Er und seine Frau kannten René und Sandy über zwanzig Jahre, fuhren gemeinsam in den Urlaub. "Aber in den letzten Monaten trank sie mehr", so der Freund.
"Das lag wohl am Stress mit ihrer Mutter und im Job." René habe ihm anvertraut: "Das wird mir zu viel."
Auch dem Freund war aufgefallen, dass Sandy nach zu viel Wein "ein Auge zukniff, um nicht doppelt zu sehen", "Ausfallschritte machte", "einen Knoten in der Zunge hatte".
Doch vor ihm habe das Paar das Problem nie thematisiert. Im April wurde Sandy erstochen im Haus gefunden, René war apathisch, hatte selbst beigebrachte Schnittverletzungen.
René S. erinnert sich nicht an den Vorfall
"Die Notärztin fragte ihn, was passiert ist", erinnerte sich eine Sanitäterin. "Er antwortete, 'Immer, wenn sie getrunken hat, ist sie nicht mehr zurechnungsfähig. Das geht so nicht mehr weiter'."
Zum Prozessauftakt gab René an, dass er sich an die Tat nicht erinnere. Irgendwann habe seine Frau auf dem Boden gelegen. Er dachte, sie schläft - und deckte sie zu. Der Prozess wird fortgesetzt.