Frau fühlt sich verfolgt und sticht mit Fleischermesser zu
Dresden - Gefährlicher Wahn? Am 8. Dezember 2022 attackierte Susanne K. (48) einen Abschlepp-Fahrer mit dem Fleischermesser, verletzte ihn dabei glücklicherweise nur leicht. Am gestrigen Mittwoch musste sie deshalb vor Gericht. Doch dort wurde klar, dass sie offenbar ein psychisches Problem hat.
Dass die Sache erst über ein Jahr später verhandelt wird, liegt auch an der Angeklagten: Gegen Strafbefehle legte sie Widerspruch ein, gegen Richter stellte sie Befangenheitsanträge.
Auch in der gestrigen Hauptverhandlung wollte sie Richter und Staatsanwalt verklagen.
"Ich bin Opfer und wehre mich dagegen", so die ehemalige Verwaltungsangestellte. Denn sie fühlt sich von unseriösen Abschleppunternehmen verfolgt, stellt regelmäßig Anzeigen bei der Polizei.
Am 8. Dezember 2022 eskalierte es gegen 15.55 Uhr in einem Innenhof: "Ich wollte eigentlich nur seine Reifen zerstechen", gibt Susanne K. zumindest einen Teil der Attacke zu.
"Ich nehme mein Widerstandsrecht nach Artikel 20, Absatz 4, Grundgesetz wahr."
Doch in der Verhandlung kam auch heraus, dass sich die Dresdnerin bereits in Betreuung befindet und einen Psychiater besucht.
Nun muss sie von einem Sachverständigen begutachtet werden, bevor der Prozess fortgesetzt werden kann.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze (2)