Feuriger Ärger hinter Gittern: Knacki drohte, sich selbst anzuzünden
Dresden - In ein paar Wochen wird Abderahman H. (36) Vater. Von sich selbst sagt der Tunesier, dass er jetzt ein "ganz normales" Leben führt. Das war nicht immer so. Deshalb saß er jetzt noch einmal vorm Amtsrichter in Dresden.
Damals saß Abderahman eine Strafe wegen Drogendelikten im Knast von Dresden ab. Laut Anklage drohte er, seine Zelle und sich selbst anzuzünden. Als daraufhin sein Raum durchsucht wurde, ging er auf die Bediensteten los.
"Ich war in schlechter Verfassung", sagte er im Prozess. Er habe vom Tod seines Bruders erfahren, vor Trauer geschrien. Einer der diensthabenden Beamten sagte: "Er war außer sich und fuchtelte mit dem Feuerzeug. Deshalb holte ich Kollegen dazu."
Als sie die Zelle betraten, schlug Abderahman einem Wachmann ins Gesicht. Er dagegen behauptete, dass ihm ein Zahn ausgeschlagen worden sei. "Da gaben Sie uns eine Märchenstunde", konstatierte der Richter.
Nach den ärztlichen Unterlagen verlor er den Zahn erst ein Jahr später.
Kleinlaut bat der Afrikaner um eine "Chance" und versprach, "nie wieder was Strafbares zu machen". Der Richter glaubte ihm. Denn seit dem Knast-Vorfall vor über zwei Jahren fiel der Tunesier nicht mehr auf.
Urteil: sieben Monate Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze